Um die Harmonie der Linien zu erhalten, wurde sogar die Dachbox passend zum Wagen gestaltet, stromlinienförmig wie ein Delphin und selbstverständlich in Wagenfarbe lackiert. Mit dem Kombi ist Jaguars XF-Programm im neuen Modelljahr auf jetzt zwei Karosserieversionen, fünf Motorvarianten und den optionalen Allradantrieb gewachsen.
Jaguar und Kombi, das paßt nach herkömmlicher Auffassung in etwa so gut zusammen wie einst Cabrio und Dieselmotor. Doch man wird sich schnell an den Sportbrake, wie Jaguar seinen Kombi nennt, gewöhnen, denn der Premiumkombi ist nicht nur eine elegante Erscheinung, sondern auch sehr praktisch eingerichtet.
Bis zur B-Säule ist der in der oberen Mittelklasse angesiedelte Kombi mit der Limousine identisch und nur einen halben Zentimeter länger sowie zwei Zentimeter höher (durch die serienmäßige Dachreling). Ab da steigt die Dachlinie leicht an, was gegenüber der Limousine mehr Kopffreiheit für die Passagiere der zweiten Reihe bedeutet. Das Heck ist kraftvoll gezeichnet, man sieht den Jaguar-Kombi gern vor sich herfahren. Unter der großen Kofferraumklappe mit Zuziehilfe – auf Wunsch auch elektrisch – findet der XF-Sportbrake-Fahrer praktische Details, als ob Jaguar schon seit geraumer Zeit Erfahrungen mit Kombis hätte: So sind zwei Schienen in den Boden des beleuchteten Kofferraums eingelassen, in denen sich eine Art Schranke verschieben läßt. Durch sie läßt sich der Kofferraum von einer Seite zur anderen unterschiedlich unterteilen, je nach Umfang des Gepäcks. An den Schienen befinden sich verschiebbare Zurrösen, an denen Gepäcknetze oder Gurte angebracht werden können, um die Fracht zu sichern.
Die Rücksitze lassen sich mit Hilfe eines kleinen Hebels vom Kofferraum aus umlegen, dann erhält man eine topfebene Ladefläche. Die Sitze lassen sich aber auch sehr viel vornehmer per Knopfdruck flachlegen, dann klappen die Rücksitze blitzschnell weg; nur aufstellen muss man sie dann noch von Hand. Leider ist dieser Komfort aufpreispflichtig.
So entsteht eine fast zwei Meter lange Ladefläche. Der Kofferraum, der auf bis zu 1.675 Liter erweitert werden kann, ist extra so breit, dass Golftaschen bequem darin Platz haben. Für Hundebesitzer ist eine Art Zwinger im Angebot, und für Pferdeliebhaber gibt es eine Anhängerkupplung mit Spurstabilisierung. Das System erkennt auftretende Schlingerbewegungen des Zugwagens. Sogleich werden sie von der Technik durch kurze Bremseingriffe am Zugwagen unterdrückt, und der Anhänger wird stabilisiert. Auch die – waschbare – Kunststoffmatte zur Auskleidung des Kofferraumteppichs, wenn zum Beispiel Hunde mitfahren, und auch der Ladekantenschutz kostet extra. Selbstbewußt gibt Jaguar für Neuwagen drei Jahre Garantie.
Jaguar schickt den XF Sportbrake, der nur in Europa angeboten wird, ausschließlich mit Dieselmotoren an den Start. Einstiegsmotor ist der jüngst überarbeitete 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel. Die Leistung des kraftvollen Selbstzünders stieg nach den technischen Veränderungen um 10 auf 200 PS bzw. um 7 auf 147 kW, wobei das maximale Drehmoment unverändert 450 Newtonmeter aufweist. In nur 8,8 Sekunden sprintet der 1.824 Kilogramm schwere Wagen von 0 auf 100 km/h, bei 214 km/h ist Schluss.
Gleichzeitig wurden Verbrauch und Emissionen reduziert. Der XF-Kombi schluckt mit dem 2,2-Liter Diesel laut Norm gesittete 5,1 Liter Diesel (minus 0,3 Liter) auf 100 Kilometer und entläßt 135 g/km CO2 in die Luft (minus 14 g/km). „Diese Werte machen den XF 2.2 D zum ökonomischsten Jaguar aller Zeiten“, freuen sich die Briten.
Auch der größere 3,0-Liter-V6-Diesel mit zwei parallelen, sequentiell arbeitenden Turboladern, der unverändert 240 PS/177 kW oder 275 PS/202 kW leistet, blieb nicht unangetastet. Mit dem kleineren sprintet der Sportbrake aus dem Stand in 7,1 Sekunden auf 100 km/h, der große Motor braucht dazu nur 6,4 Sekunden. Auch diese beiden Dieselmotoren verbrauchen jetzt nach der Überarbeitung weniger. Theoretische 6,0 Liter im Durchschnitt gibt Jaguar für sie an, die CO2-Emissionen betragen 159 g/km. Alle Motoren verfügen serienmäßig über eine zuverlässig und sehr schnell reagierende Start-Stopp-Automatik, die allein den Verbrauch um fünf bis sieben Prozent senkt. Zur Serienausstattung der Sportbrake-Versionen gehört zudem eine achtstufige Wandlerautomatik von ZF, die ebenfalls zur Verbrauchsreduzierung beiträgt.
Zum sportlichen Charakter des britischen Edelkombis paßt das straff und doch komfortabel ausgelegte Fahrwerk mit speziell für den Sportbrake entwickelter Luftfederung an der Hinterachse. Sie erhöht den Fahrkomfort und sorgt vor allem dafür, dass die Wagenhöhe konstant bleibt, egal wie schwer der Wagen beladen ist.
Der preiswerteste XF Sportbake kostet 48.580 Euro. Dafür gibt es einen praktischen, kraftvollen und mit viel englischer Noblesse eingerichteten Kombi, der unzweifelhaft einen vornehmen Hingucker im Verkehrsalltag darstellt.
Im Detail: Jaguar XF Sportbrake 2.2 D
Fahrzeugsegment: Kombi der oberen Mittelklasse; Motor: Vierzylinder-Turbodiesel; Hubraum: 2.179 ccm; Leistung: 200 PS/147 kW bei 3.500 U/min.; maximales Drehmoment: 450 Nm bei 2.000 U/min.; Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 8,8 sec., Höchstgeschwindigkeit: 214 km/h; Kraftstoffart: Diesel; Verbrauch (Norm): innerstädtisch: 6,1 Liter/100 km; außerstädtisch: 4,3 Liter/100 km; insgesamt: 5,1 Liter/100 km; CO2-Emission: 135 g/km; Abgasnorm: Euro V; Effizienzklasse: A; Tankinhalt: 70,1 Liter; theoretische Reichweite: 1.375 km; Übersetzung: Achtgangautomatik; Antrieb: Hinterrad; Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.966 mm/2.077 mm/1.480 mm; Radstand: 2.909 mm; Kofferraum: 550 bis 1.675 Liter; Leergewicht: 1.824 kg; zulässiges Gesamtgewicht: 2.390 kg; Anhängelast gebremst/ungebremst: 1.850 kg/750 kg; Wendekreis: 11,5 m; Bremsen vorn/hinten: Scheiben innenbelüftet/Scheiben; Bereifung: 235/55 R17; Versicherungstypenklassen: k. A.; Preis 48.550 Euro.
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