Berlin, Deutschland (Weltexpress). Kennen Sie noch Marionetten? Nun, das sind Puppen, genauer gesagt Gliederpuppen, die von einem Herren an Fäden bewegt werden. Die Fäden sind an einzelnen Gliedern der Puppe befestigt. Während die Marionetten einst aus Holz waren, häufig wurde Linde gewählt, weil das Holz der Linde weich ist und also leicht bearbeitet werden kann und zudem feine Maserungen besitzt, während die Marionettenspieler aus Fleisch und Blut sind. Da die Marionetten nicht sprechen können, erledigen das die Herren im Hintergrund. Diese Strippenziehen sieh das Publikum, das gebannt auf die Puppen starrt, nicht.
Das dazu. Nun der Hinweis, dass die Vereinigten Staaten von Amerika im Feudal- und Sklavenhalterstaat Katar tatsächlich seit Tagen, Wochen und Monaten mit den Taliban verhandeln. In „Spiegel-Online“ (29.1.2019) informiert Dominik Peters unter der Überschrift „Trumps Afghanistan-Strategie – Minimaler Einsatz, maximales Risiko“ darüber, dass angesichts von Verhandlungsfortschritten „die Regierung in Kabul … alarmiert“ sei, denn „sie darf nicht mitreden“.
Weiter mit einer Passage von Peters: „Die Regierung in Kabul gab zudem immer wieder zu erkennen, dass sie sich von den USA vor den Kopf gestoßen fühlt, da sie bislang keinerlei Mitspracherecht bei der Planung der Nachkriegsordnung hat.“
Seit wann reden Marionetten?
Die Verhandlungen führen die Angreifer und Besatzer mit den Verteidigern und Rebellen. Mit wem sonst? Sollen die Herren in Washington etwa mit ihren Statthaltern sprechen und womöglich noch ihre Vasallen auf die Bühne bitten? Das käme zwar einer Commedia dell’Arte gleich, würde allerdings das bemitleidenswerte Publikum und samt seiner Lohnschreiber, die wie Peters von Terroristen und Islamisten schwätzen, die “
mittlerweile rund die Hälfte des Landes“ kontrollieren würden, zufriedenstellen, weswegen er gegen einen Rückzug der Angreifer und Besatzer wettert.
Dem Oberbefehlshaber im Weißen Haus am Potomac wird das Geschreibsel der Presse und Geplapper der Politik nicht stören. Donald Trump wird seine Befehlsempfänger aus Afghanistan abziehen – solange er noch kann.