Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Berliner Johannes Oehme, geboren 1984, der sich nicht nur mit heute und gestern und also mit Geschichte beschäftigt, sondern auch mit Dichtern und Denkern, legte letztes Jahr ein Büchlein mit den in Worten geronnen Gedanken eines anderen vor.
Wenn einer, der als Autor von Büchern wie „Neues vom Hauptfeind“ (2012) und „Grenzenloser Friede“ (2014) sowie Mitwirkender an der Herausgabe der Werke des Dichters und Dramatikers Peter Hacks so was macht, Zitate eines anderen auswählt und zusammenstellt wie Oehme, dann darf davon ausgegangen werden, dass er sie für nützlich hält.
Von Nutzen seien, sagt Oehme, die Worte von Wladimir Iljitsch Uljanow, besser bekannt als Lenin, der von 1870 bis 1924 nach unserer Zeitrechnung lebte und wirkte. Und wie!
Lenin war, weil Kritik „keine Leidenschaft des Kopfes“ sondern „der Kopf der Leidenschaft“ ist (freu` sich, wer`s kennt, d.I.d.t *), einer der führenden Köpfe der Revolution im zaristischen Russland, einer der entscheidenden Gründer der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und einer derjenigen, der zur von Karl-Marx und Friedrich Engels begründeten Gesellschaftslehre des Marxismus so wichtige Erfahrungen, Erkenntnisse und Werke beigesteuert hat, dass vom Marxismus-Leninismus gesprochen werden muss, von dem viel zu viele von denjenigen, die sich links wähnen, weder wissen noch wissen wollen.
Wenn welche mithilfe des Oehmeschen Büchleins den Möchtegern-Gerechten unter den Völkern ein paar Zitate von Lenin um die Ohren hauen, dann soll es mir recht sein, auch wenn „Lenin to go“ nicht das geduldige und fleißige Studium der Originale ersetzt.
Johannes Oehme, Lenin to go, Nützliche Zitate, 112 Seiten, Format: 10,5 x 15,5, broschiert, Verlag Neues Leben in der Eulenspiegel Verlagsgruppe, Berlin 2016, Buch: ISBN 978-3-355-01842-5, Preis: 7 EUR, eBook ISBN 978-3-355-50029-6, Preis: 4,99 EUR
* Der Idiot, der tippt.
Der Autor scheint auf dem Wege der Besserung. Er formuliert zwar flott und beißt schon wieder, bleibt aber zu milde, ist also noch nicht ganz der Alte.