Dabei begann die Begegnung gegen die verarmten Westdeutschen vom Niederrhein vielversprechend. Schon nach Sekunden erste Chancen. Dann Darin Olver, der einen Pass von Barry Tallackson nahm, sah und siegte. Bobby Goepfert im Tor der DEG guckte nur noch hinterher. Der Puck zappelte im Netz. 1:0 führten die Berliner nach zwei Spielminuten und hätten so weitermachen können. Chancen erspielten sie sich im Minutentakt. Sollten die Düsseldorfer wieder wie so oft, wenn`s in den Play-offs darauf ankam, zu gewinnen, als Verlierer vom Eis gehen so wie die meisten und besten Spieler zu Saisonende vermutlich vom sinkenden Rheindampfer? Den DEG Metro Stars droht die Pleite.
Pech gegen die Eisbären hatten sie schon oft. Die Berliner gewannen das Viertelfinale 2004, das Halbfinale 2006, das Halbfinale 2008, das Finale 2009 und das Halbfinale 2011. Gewinnen die Berliner Eisbären wieder? Nein, nicht hier, nicht heute. Ben Gordon schoß den Puck halbhoch an Eisbären-Torhüter Rob Zepp in die Maschen (8.). Ausgleich. Beide Mannschaften, Patrick Reimer für die Düsseldorfer und Darin Olver für die Berliner, vergeben sehr gute Möglichkeiten im ersten Drittel.
Im zweiten Dritter spielte Connor James auf Tyler Beechey, der die Berliner Verteidiger stehen ließ und die schwarze Scheibe unter Rob Zepp zur 2:1-Führung für die Gäste aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens einschoß (32.). Ansonsten notierten wir nur Strafzeiten und daß beide Teams mit Überzahlspiel wenig anzufangen wußten.
Im letzten Drittel das gleiche Bild bis Tyson Mulock zum Solo ansetzte. Tor zum 2:2 (55). Dann rieben wir uns und 14.200 zahlende Zuschauer in der erneut ausverkauften Arena die Augen. Was war denn das? Florian Busch umkurvte seine Gegner von der DEG wie Fahnenstangen. Schön anzuschauen. Doch im Gegenzug Patrick Reimer, der im zweiten Versuch die Düsseldorfer erneut in Führung bringt und Effektivität beweist (57.). Sekunden später erhöhte Andrew Hedlund (58.). EHC-Trainer Don Jackson reagierte und holte seinen Keeper vom Eis, so daß Connor James ins unbewachte Berliner Tor traf (58.). In noch nicht einmal 60 Sekunden kassierten die Berliner drei Tore. Einfach unglaublich.
Nur die erste Reihe der Eisbären mit den Stürmern Darin Olver, Florian Busch und Barry Tallackson spielte meisterlich. Alle anderen agierten so wie die Düsseldorfer EG sonst. Folglich verlor der Titelverteidiger aus Berlin die Tabellenführung an den ERC Ingolstadt, der den EHC München mit 5:3 (1:0, 3:1, 1:2) besiegte. Die DEG kletterte auf den fünften Rang, weil die Hamburg Freezers bei den Augsburger Panthern mit 5:2 (2:1, 2:0, 1:1) gewannen.
Der Kampf um die Tickets zu den Play-offs bleibt spannend. Der Kampf um die Tabellenführung auch.