Da werden Künstlernamen durch ihre Werke in Erinnerung gerufen, wie Véronèse, Rubens, Van Dyck, Delacroix bis hin zu Picasso. Natürlich fehlen auch nicht Werke der holländischen Schule aus dem XVII. Jahrhundert. Kunstwerke auch der regionalen Künstler wie Redon, Marquet ou Lhote fehlen nicht in dieser imposanten Ausstellung. Die Kollektion dieses Museums der Schönen Künste in Bordeaux zählt zu den wichtigsten zehn Kollektionen Frankreichs. Es ist die erste von Aquitanien. Und darum lohnt sich ein Besuch in der Nachsaison, um mit viel Zeit und Muße die Bilder zu betrachten, in ferne Zeiten und in das Leben dieser Menschen einzutauchen. Das älteste Bild stammt aus dem Jahre 1469. Es ist die Piéta von Hans Clot (la Vierge de Pitié). Daneben dann die „Verkündigung“ eines anonymen flämischen Künstlers aus dem XVI. Jahrhundert. Überhaupt gilt die holländische Kollektion in diesem Museum als eine der umfangreichsten in ganz Frankreich. Und nur hier zu bewundern: Die Heilige Familie mit der hl. Dorothée von Véronèse (Sainte Famille avec sainte Dorothée).
Seit dem 31. August 1801 gibt es dieses Museum in Bordeaux auf Initiative Napoleon Bonapartes. Zu Beginn hat sich der Maler Pierre Lacour (1745-1814) für die Einrichtung dieses künstlerischen „Schatzhauses“ engagiert. Er war der erste Konservator, sein Sohn Pierre folgte ihm bis 1859 nach. Offizielle Gelder erleichterten den Ankauf berühmter Kunstwerke in den ersten Jahren, dann wurde die Kollektion des Marquis de Lacaze gekauft, und es kamen Kunstwerke aus weiteren Privatbesitzungen hinzu. Das spannte dann bis heute einen breiten Bogen in den Räumlichkeiten eines ehemaligen adeligen Stadthauses, des Palais Rohan, wobei sich das Museum in einem Seitenflügel befindet und auch mit aktuellen Sonderausstellungen von sich reden macht. Wer die historische Stadt Bordeaux, die immerhin zweimal die Hauptstadt Frankreichs war, besucht, sollte neben anderen historischen Kirchen, Plätzen und Häusern und die berühmte Weinlandschaft des Bordelais einen Besuch in diesem Museum der Schönen Künste nicht versäumen.
Musée des beaux-arts, 20, cours d’Albret – 33000 Bordeaux; www.bordeaux.fr