Sie werden es kaum erraten, es handelt sich hier oben um ein Zitat aus dem just erschienenen 450 Seiten dicken Katalog „Gedenkbanknoten der Welt“. Auf einem 5 Pfund Schein vom November 2006 ist das lachende Gesicht des berühmten Stürmers von Manchester United und Nationalelfspielers Nordirlands, George Best, zu sehen, dem diese Note gewidmet ist. Unter jeder farbig abgebildeten Banknote steht eine kleine (selten auch längere, aber immer lesenswerte) Geschichte des jeweiligen Motives. Ihr Sammler Hans Ludwig Grabowski beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit historischen Geldscheinen und ist als Autor zahlreicher Fachartikel, Kataloge zu den deutschen Banknoten und Münzen ab 1871 sowie zum Papiergeld der deutschen Länder und zum deutschen Notgeld bekannt geworden. Er gilt als einer der profiliertesten Geldscheinexperten Deutschlands.
Der Katalog vereint erstmals rund 430 Gedenkbanknoten aus über 100 Ländern, die ab etwa 1894 zur Würdigung historischer Anlässe oder bedeutender Persönlichkeiten dienten. Von Albanien bis Zambia stehen auf diese Weise Staaten einträchtig beisammen, die mitunter in heißen Kriegen und kalten Systemen gegeneinander die Propagandatrommel rührten oder solche noch führen. Manchmal ist es nur eine einzige Gedenknote, die in einem Land erschien (wie in Albanien oder der Bundesrepublik Deutschland), ein andermal gestattet sich ein Land, mehrfach jährlich eine Jubiläumsnote herauszugeben (wie Schottland oder Thailand). Motive sind Helden der Landes-Geschichte wie Ernesto „Che“ Guevara in Kuba, Jean-Jaques Dessalines (Präsident des befreiten Haiti) oder König Matthias von Ungarn (unter ihm besaß Ungarn Ende des 15. Jahrhunderts seine größte Ausdehnung). Da wuchern phantastische futuristische Gebäude auf den Scheinen (Kasachstan, Transnistrien, Slowakei) oder exotische Tier bevölkern die Scheine (Papua Neuguinea). Kommen wir zur Farbigkeit. Der Leser wird begeistert sein, da changieren die Noten Schottlands von kreuzritterblau zu antoniuswallgrün, da geht eine goldgelbe Surfer-Sonne auf über Neuseelands Meeresblau. Auf den Scheinen Bruneis finden sich die Farben des Sandes, auf denen Buthans der Ton von Safran. Brasilien liebt lindgrün, Jordanien goldgrün.
Die Aufzählung der wunderbaren Entdeckungen dieses Kataloges wäre natürlich fortzusetzen, belassen wir es jedoch bei einer kleinen Geschichte, die dem herrlichen (und einzigen) Gedenkschein der Cook-Inseln beigegeben ist, auf dem ein wildes Mädchen auf einem silberblauen Hai über zartgrüne Wellen reitet.
„Ina und der Hai. Die Göttin Ina kommt in vielen Märchen aus der Südsee vor. So ritt sie auf einem Hai zu ihrem Liebsten Tinirau, der auf einer anderen Insel lebt. Um nicht zu verdursten nahm sie Kokosnüsse mit.“ Und richtig, wer jetzt die Abbildung noch einmal genauer betrachtet, erkennt in den Händen der Schönen, die lächelnd auf den seinerseits sehr grimmig schauenden Hai hinab blickt, eine Kokosnuss!
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Hans-Ludwig Grabowski, Josef Gerber, Gedenkbanknoten der Welt, Katalog mit aktuellen Bewertungen, engl./de., 456 Seiten, Battenberg Gietl Verlag, Januar 2011, 39,90 €