Deutschlands Waffengesetz, so hart es auch sein mag, hat keinen unserer Serienkiller bisher davor abgehalten, sein blutiges Handwerk auszuführen.
Kann man sich der Schönheit einer Waffe ganz hingeben und sie mit einem Kunstwerk gleichsetzen? Ich sage ja. Und deshalb bereitete mir das Betrachten des Buches: Das große Buch der Handwaffen großes Vergnügen. Auf satten 200 farbigen und großbedruckten Seiten wird uns fast jede Waffe vorgestellt. Jeweils ein kleiner Begleittext zur Historie erzählt uns vom Einsatz und der technischen Ausrichtung. An die 1000 Modelle aus vier Jahrhunderten werden vorgestellt: Steinschloss- und Reiterpistolen des 18. Jahrhunderts, Musketen aus der Zeit Friedrichs des Großen und Napoleons, Langbüchsen aus den Pioniertagen Nordamerikas, berühmte Unterhebelrepetierer und Revolver des Wilden Westens, klassische Pistolen und Infanterie-Repetiergewehre aus beiden Weltkriegen, moderne Flinten für Sportschützen und Jäger, militärische Sturmgewehre, Repetierschrotflinten für die Polizei, schallgedämpfte Maschinenpistolen für Sondereinheiten, leichte und schwere Maschinengewehre bis hin zur Tankbüchse und zum modernen Anti-Material-Gewehr.
Das Buch ist für Laien absolut verständlich und eine wahre Zierde jeder guten Bibliothek.
Besonders gefielen mir die amerikanischen Revolver und Gewehre aus der Westernzeit.
Die Schönheit der klobigen Revolver, die schwer handzuhaben waren, doch im Zweifelsfall große Löcher hinterließen, ist frappant.
Ein geschmackvolles Buch für alle, die wie ich von der amerikanischen Wüste träumen. Vor uns nur eine Sammlung leerer Bierflaschen, in der Hand ein goldener Colt, Kaliber 44. Neben uns steht der wider auferstandene Hunter S. Thompson mit zwei Flaschen Whiskey und die Welt ist unser Freund.
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David Miller: Das große Buch der Handwaffen, Pistolen und Revolver, Büchsen und Flinten, Maschinenpistolen, Maschinengewehre vom 16. Jahrhundert bis heute, 200 Seiten, Motorbuch Verlag, Januar 2002, 36 Euro