Den Entscheidern der gelenkte Volkswirtschaft fällt nicht mehr ein, als die rasant wachsenden Verluste insbesondere der Automobilindustrie bei PSA Peugeot Citroen, Renaul und Michelin durch außenpolitisches Harakiri des Präsidenten Francois Hollande auszugleichen.
Der will, wo er kann, Krieg führen und sich das auch von Deutschen bezahlen lassen. Der will, wo er kann, aufrüsten, und sei es in Kriegsgebieten wie dem Nahen Osten. Wieder ist Paris ein großer Coup gelungen. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete bereits gestern, dass Frankreich laut Hollande bereit sei, Waffen an den Libanon zu liefern. Weil die regierenden Sunniten in Beirut so leere Kassen haben wie die Bourgeoisie an der Seine, bettelten sie zuvor in Saudi-Arabien. Den dreckigen Deal hatte Hollande, der ebenfalls als Bittsteller bei König Abdullah in Riad anstand, frisch abgeschlossen. Holland weile mit Entourage vergangenes Wochenende bei den Saudis, traf sich dort mit Libanons Ex-Premier Saad Hariri, einem der einflußreichsten Sunniten in Beirut, sowie mit Ahmad Dscharba, dem Chef der Syrischen Nationalen Koalition. Das heißt für Assad in Damaskus nichts Gutes und auch für die Hisbollah nur Schlechtes.
Michel Suleiman konnte anschließend bekannt gegeben, das aus Riad eine Spende in Höhe von drei Milliarden Dollar direkt an die libanesische Armee überwiesen werde, der Suleiman 41 Jahre diente, darunter von 1998 bis 2008 als Oberbefehlshaber. Auf die größte Bettelei folgte die größte Geldspende. Doch was aus Riad nach Beirut überwiesen wird, das landet früher oder später im klammen Paris, denn Suleiman kauft bei Hollande ein.
Die verstärkte Unterstützung für den Libanon aus Saudi-Arabien soll den wachsenden Einfluß der vom Iran unterstützen schiitischen Hisbollah, die das Machtvakuum, das das sich im Krieg befindende Syrien im Libanon hinterlassen hat, ausfüllen konnte. Keine Frage: Frankreich schüttet, bezahlt von Saudi-Arabien, Öl ins Feuer und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis der Libanon immer weiter in den Syrien-Krieg gerät.
Doch Hollande sagte auf einer Pressekonferenz in Riad lediglich: „Ich stehe mit Präsident Suleiman in Verbindung, und wenn Anfragen an uns gerichtet werden, werden wir auf diese Anfragen entsprechend reagieren.“ Holland sprach zudem aus, was er fühlte: Eine moralische Verpflichtung Frankreichs gegenüber Libanon als ehemalige Mandatsmacht. Für einen sich als Sozialist ausgebenen Politiker, der als rechter Sozialdemokrat beschimpft wird, viel Gefühl und wenig Gehirn.
Im Fernduell mit dem Iran wird Saudi-Arabien seine Position im Libanon und bei den bewaffneten sunniten Horden in Syrien stärken. Zu befürchten steht zudem, dass weitere Waffen aus Frankreich über den Libanon bei diesen Söldnern, die als Terror-Touristen aus europäischen, arabischen und asiatischen Ländern in Syrien einfallen, landen.