Weite, Kälte, Schlamm. Von 1975 – 1992 arbeiteten über 25.000 Ostdeutsche an der Trasse, meist unter extrem schwierigen Witterungsbedingungen. Im Winter schweinekalt, im Sommer brütende Hitze. Das Ganze in endlos öder Steppe fernab jeder Einbauküche. Ihre Liebste hieß meist Wodka mit Nachnamen, manchmal wärmte eine Katze – ein ödes Männerleben in ätzender Gegend. Doch der Mensch ist erfinderisch. Und macht es sich überall schön. Zumal die Bezahlung prima war und einige, wenige Trassenbauer der Landschaft, den Menschen und der Arbeit fernab der öden, putzigen DDR, durchaus romantische und erhellende Reize abgewannen.
Das alles finden wir im schauen Werk: Die Trasse. Lutz Wabnitz liefert spitzenmässige Fotos, flankiert von einfühlsamen Texten der Herren Frank Wagner und Hajo Obuchoff.
Buchvorstellung und Ausstellungseröffnung »Die Trasse«, Donnerstag, 23. Februar, 19 Uhr, Fotogalerie Friedrichshain, Helsingforser Platz 1, Berlin
Die Trasse: Ein Jahrhundertbau in Bildern und Geschichten, Hajo Obuchoff (Autor), Lutz Wabnitz (Autor), Frank Michael Wagner (Autor), 176 Seiten, Verlag Das Neue Berlin, 2012, 19,95 Euro