Berlin, Deutschland (Weltexpress). Ein feines Buch über den schon leicht verwaschenen Kinohelden Steve McQueen dengelte uns der liebe Motorbuch Verlag auf die frühlingshafte Lesecouch.
Ei der Daus, Stevy war schon einen seeehr coole Socke. Zu einer Zeit, als Typen wie er noch Autos, Klamotten und Frauen sammelten, leuchtete der blondgelockte Tunichtgut aus einer armen Familie ganz weit oben am Hollywoodfirmament. Nie werden wir alte Häsinnen Filme wie „Gateway“, „Bullitt“ oder „Papillon“ vergessen, in denen der smarte Knabe den einsamen Wolf mit all seiner prunkenden Manneskraft spielte.
Yo, die Zeiten haben sich geändert, heute hat man als Macho die Arschkarte gezogen und muss sich an der Essensausgabe noch hinter den schlabberigen Hipstern anstellen.
In Motorlegenden haut Stevy noch einmal voll in die Tasten. Der Begleittext des Kollegen Zimmerman ist leider etwas schwachbrüstig geraten, doch die Fotos reißen das Buch raus.
Wer den Meister einmal nach geglückter Flucht mit Ali Macgraw in Mexico entschwinden sah, wer die lodernde Erotik der beiden in „Gateway“ erlebt hat, wird für immer für Stevy eine Schale Whiskey bereithalten. Wer weiß, wie es in der Hölle zugeht, höchstwahrscheinlich wird der zu früh Verschiedene zurückkommen und an unserer Pforte schellen, gekleidet mit Stil, aber seeehr durstig.
Am Ende, halb umnachtet, fand Stevy zum christlichen Glauben, darüber lest einfach hinweg.
Bibliographische Angaben
Dwight Jon Zimmerman, Motorlegenden – Steve McQueen, 240 Seiten, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2019, ISBN: 3-613-0414-31, Preis: 29,90 EUR (D)