Carcassonne – Graf, König und Konsorten (6. Erweiterung)

© Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow, 2015
Die Rede ist von der 6. Erweiterung unter der Autorenschaft von Klaus-Jürgen Wrede und die Kritik daran ist eine von und für Kenner, die schon vier Minierweiterungen, unter anderem Der Graf von Carcassonne, Der Fluss II und König & Späher, im handlichen Würfelboxformat ihr Eigentum nennen. Doch für alle anderen, die das nicht haben, ist die 6. Erweiterung mit dem Titel Graf, König und Konsorten ein Karton, der es in sich hat. Zum Material zählen eine Holzfiguren in Lila, das ist der Graf,sowie jede Menge Karten, zwölf Stadtkarten, die allesamt die Stadt Carcassonne bilden, zwölf Flußkarten, eine Karte König und eine Karte Raubritter sowie fünf Landschaftskarten und fünf Karten Kultstätten.
Diese Kultstätten sind des Plus zu den drei Minierweiterungen im Würfelformat. Den Kauf der benannten Boxen kann man sich sparen, wenn man die 6. Erweiterung in Händen hält, zumal die Verwendung der 6. Erweiterung sich mit Der Graf von Carcassonne und Der Fluß II beißt. Und zu Situationen, in denen nicht mehr vernünftig angelegt werden kann, soll es doch nicht kommen.
Wie auch immer: Die fünf neuen Kultstätten-Karten werden unter die anderen Landschaftskarten gemischt und irgendwann gezogen und angelegt. Kultstätten werden wie Klöster „eingesetzt und gewertet“, steht auf der Spieleanleitung und auch: „Setzt der Spieler einen Gefolgsmann auf die Kultstätte, wird dieser Gefolgsmann Ketzer genannt. Eine Kultstätter mit einem Ketzer kann ein Kloster mit einem Mönch herausfordern – und umgekehrt. Doch darf eine Kultstätte „nicht direkt benachbart zu mehreren Klöstern angelegt werden – vice versa. Wie ein Kloster muss auch eine Kultstätte mit neun Landschaftskarten umbaut werden, um gewertet werden zu können und bringt dann neun Punkte.
Ich komme kurz zum Bekannten bei Graf, König und Konsorten und zuerst zum Fluss, der 2005 zum Basisspiel hinzukam. Diese Minierweiterung besteht aus zwölf Flusskarten von der Quelle, mit der begonnen wird, über die Gabelung, die der jüngste Spieler an die Quelle legt, bis zum See mit Vulkan. An die zwölf Flusskarten, die passend zu Beginn der Partie und im Grunde genommen beliebig angelegt werden (Kehrtwendung und Flussarme verbinden ist verboten), können alle Landschaftskarten beliebig aber passend angelegt werden. Die Startkarte aus dem Basisspiel wird also nicht benötigt. Das Wirtshaus, die Schweineherde und der Vulkan haben nur eine Bedeutung, wenn mit der entsprechenden Erweiterung gespielt wird, ansonsten ignorieren.
Geil ist der Graf, der in der Stadt Carcassone zum Einsatz kommt (vgl. Der Graf von Carcassonne aus dem Jahr 2004). Alle zwölf Stadtkarten werden zu Beginn der Begegnung ausgelegt und der Graf auf das Schloss gestellt. Mit dem Schloss, dem Markt, der Schmiede und der Kathedrale gibt es vier Viertel. Dazu der Verlag: „Immer wenn ein Spieler einen Gefolgsmann in die Stadt Carcassonne stellt, darf er auch den Grafen in ein beliebiges der vier Stadtviertel stellen. Aus dem Viertel, in dem der Graft sich aufhält, dürfen keine Gefolgsleute abgezogen werden. Diese und noch ein paar Regeln mehr machen die Stadt Carcassonne mit dem Grafen zu einem peppigen Plus.
Die Möglichkeiten zum Anlegen beim Fluss und zum Abschließen von Gegenden werden verbessert. Insgesamt bereichert diese 6. Erweiterung das Basisspiel (samt vorheriger fünf Erweiterungen) und macht alles noch konstruktiver, viel komplexer und weit spannender als bisher.
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Carcassonne, Graf, König und Konsorten (6. Erweiterung), Autor: Klaus-Jürgen Wrede, Illustration und Cover: Doris Matthäus, Spielalter: ab 8 Jahren, Spieldauer: Basisspiel plus 15 Minuten, Spielanzahl: 2 bis 5/6 Spieler, Verlag: Hans im Glück, Web: www.hans-im-glueck.de, München, 2007
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