John Anthony Brooks erst auf die Bank zu setzen. Bisher teilte ich immer seine Entscheidungen, diesmal ging`s meiner Meinung nach in die Hose. Welche Überlegungen könnten denn die folgenschwere Überraschung ausgelöst haben?
Ihm stehen 27 Spieler zur Verfügung. Ndjeng, van den Bergh, Mukhtar und Lasogga standen verletzt nicht zur Verfügung. Jede Startelf besteht aus elf Akteuren. Diesmal musste er Hubnik, Sahar und Kobiashvili sogar auf die Tribüne setzen, denn auf der Ersatzbank sind die Plätze begrenzt. Vorausblickend dass Maik Franz ab dem nächsten Spiel wieder spielberechtigt ist, gab „Luhu“ dem menschlich so anständigen und gut trainierenden Christopher Janker nach dem Motto eine Chance: „Der ist wieder mal dran“. Begründung: John Anthony Brooks hat nach langer Reise zu Jürgen Klinsmann zu viele Spiele in letzter Zeit gemacht. „Wenn ich die Viererkette umbauen muss, warum nicht total“!
Peter Pekarik für Marcel Ndjeng und Fabian Holland für Johannes van den Bergh ging in Ordnung, das passte. Christopher aber kam oft Zehntelsekunden mitunter einen ganzen Schritt zu spät; erkannte die Situationen zu spät, war geistig nicht der Frischeste und daher oft zweiter Sieger. Demzufolge entsprang das 1:0 für Nürnberg besti9mmt nicht zufällig einem verlorenen Zweikampf von Christopher Janker im Mittelfeld. Die sonst so treffsichere Halbzeitansprache des Trainers könnte in etwa so gelaufen sein:
„Wir dürfen uns nicht den Schneid abkaufen lassen, müssen jetzt im zweiten Durchgang ganz anders auftreten und präsenter sein. Christopher, ich habe Dich in die Mannschaft genommen, nicht etwa um uns zu schwächen. Sei doch hell wach und gewinne auch mal einen Zweikampf. Ich erwarte nicht, dass Du als Innenverteidiger vorn ein Tor machst, ich weiß, dass ist nicht Deine Stärke, aber in der Abwehr darfst Du Dich nicht einfach abkochen lassen, sei sehr aufmerksam.“ Bekanntlich wechselte Luhu in der 66. Minute doppelt: Sandro Wagner für Sami Allagui (sein Ausgleich in Minute 61) und Ronny für Christopher Janker. Das Foul von Pinola an Baumjohann war ein Elfmeter, den aber nicht jeder SR pfeift. Ronny verwandelte (72.) zum 1:2. Hertha schien seit Urgedenken ganz nahe einem Sieg in Nürnberg, war klar das bessere Team und dominant.
Vielleicht ging dem Referee der Elfmeter noch kurz vor Ende der Partie durch den Kopf. Er pfiff einen völlig unberechtigten Freistoß gegen den in Minute 82. Eingewechselten und gefoulten Anthony Brooks, der nun absolut gar nichts angestellt hatte. Ob die Mauer etwas besser zu stellen war sei dahingestellt. Kyotake (89.) erzielte per direkten Freistoß ein anzuerkennendes Traumtor. Der 1.FC Nürnberg verbuchte damit das zweite 2:2 Remis. In Nürnberg war keine Zeit mehr darauf zu reagieren, aber Hertha dürfte heiß aufs zweite Heimspiel sein und das gegen die angeschlagenen Hamburger. HSV-Trainer Thorsten Fink war in Nürnberg und stibitzte.