Berlin, Deutschland (Weltexpress). Obwohl der BMW X4 der kleine Bruder des X6 ist und durchaus auch hochbeinig daherkommt, wirkt er harmonischer als der Große, der ganz klar polarisiert. Der X4 ist einfach besser proportioniert und nicht so wuchtig – obwohl er immerhin 4,67 Meter lang ist. Damit bietet er auch eine ganze Menge Platz, die vor allem den Passagieren in Reihe eins zugute kommt.
Diese Plätze sind ja auch sehr bequem zu erreichen, im Gegensatz zu den dreien im Fond, von denen der mittlere allenfalls auf Kurzstrecken von einem Erwachsenen besetzt werden sollte. Da die Fond-Sitzbank aber recht tief installiert ist, ist die Kopffreiheit auch in Reihe zwei sehr ordentlich. In den Gepäckraum unter der elektrisch öffnenden Heckklappe passen 500 Liter; nach umgeklappten Fondlehnen sind es bis zu 1400 Liter. Der Laderaum ist über eine niedrige Kante zu erreichen, und sein Boden ist auch im Falle der maximalen Ausdehnung nahezu eben.
Mit dem Basis-Diesel unter der Haube, dem 2,0-Liter-Vierzylinder mit 140 kW/190 PS, ist der X4 zum Basispreis von 47 300 Euro zu haben. Maximal 265 kW/360 PS bringt das Fahrzeug nach Behandlung in der M-Werkstatt. Doch auch mit dem kleinen Diesel ist der X4 nicht etwa untermotorisiert. Angenehm ist die Kombination dieses Antriebs mit der Achtgang-Automatik von ZF – sie passt perfekt zu diesem Motor, der sich übrigens nur unterschwellig zu Gehör bringt. Damit zeichnet sich die gute Dämmung des Fahrzeugs aus. Was nicht so toll ist: Die Sicht nach hinten ist trotz der erhöhten Sitzposition bescheiden. So wundert es nicht, dass die Parksensoren serienmäßig an Bord sind.
Im Probebetrieb gefiel der X4 sowohl auf langen Autobahnstrecken, als auch bei bergigen Kurvenfahrten. Selbst enge Kurven durchfährt er erstaunlich schnell und sicher. Der als Normverbrauch angegebene Wert von 5,2 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer war auch bei optimaler Fahrweise nicht zu erreichen. Wer einigermaßen normal vorankommen will, muss schon mit zwei weiteren Litern pro 100 Kilometer rechnen.