Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Im Rahmen einer Feierstunde im Kaisersaal des Frankfurter Römers hat die Binding-Kulturstiftung heute den mit 50.000 Euro dotierten Binding-Kulturpreis 2017 an die Kinothek Asta Nielsen verliehen. Mit der Kinothek Asta Nielsen, hat sich das Kuratorium der Binding-Kulturstiftung für einen Frankfurter Verein entschieden, der sich für den Erhalt der Filmgeschichte in ihrer Vielfalt einsetzt.
Ein wichtiger Beitrag zur Rettung des Filmerbes
Die Kinothek Asta Nielsen rettet mit geringen Mitteln und erheblichem Einsatz Filmkunst, die durch das Raster der aktuellen Filmbetrachtung fällt und in Vergessenheit zu geraten droht. Der Verein, gegründet im Jahr 1999 aus dem Impuls eines Symposiums, widmet sich vor allem der Filmarbeit von Frauen in Geschichte und Gegenwart, dokumentiert sie und macht sie im Kino wieder erfahrbar. Dazu gehören Filme aus der Anfangszeit des Kinos und experimentelle Filme. Die Kinothek Asta Nielsen hat eine eigene Sammlung von Super 8- und 16mm-Filmen aufgebaut und erarbeitet maßgebliche Publikationen zur Filmgeschichte, so das zweibändige Standardwerk zu ihrer Namensgeberin Asta Nielsen.
Asta Nielsen als Leitbild
Die Namensgebung der Kinothek erfolgte mit Blick auf den feministischen Ansatz und würdigt mit der Schauspielerin eine Persönlichkeit, die sich konsequent im Kulturbetrieb ihrer Zeit durchsetzte, als es notwendig war zur Unternehmerin wurde und später als Romanautorin und bildende Künstlerin reüssierte. Von den über 70 Filmen, die Nielsen drehte, sind weniger als 50% erhalten. Dieses Erbe zu sichern und im Rahmen unterschiedlichster Veranstaltungen und nicht nur im klassischen Kino, sondern auch an unterschiedlichsten Veranstaltungsorten, etwa im Schauspielhaus zu präsentieren, gelingt dem Verein immer wieder.
Binding fördert die Frankfurter Kulturszene
Mit dem hochdotierten Kulturpreis fördert die Binding-Brauerei, die zur Oetker-Unternehmensgruppe gehört, Persönlichkeiten und Institutionen des Frankfurter Raumes, die durch ihre Arbeit aber weit über die Stadt hinaus wirken. Bisherige Preisträger waren Musiker wie das Ensemble Modern, Bildende Künstler wie Thomas Bayrle, die „Neue Frankfurter Schule“, Verlage wie Stroemfeld oder Schöffling, Schauspieler wie Michael Quast und Kulturmanager wie Max Hollein. Rosely Schweizer überreichte den Preis als Vertreterin der Unternehmerfamilie Oetker an die Mitbegründerinnen der Kinothek, Karola Gramann und Heide Schlüpmann (Foto).
Kinothek dankt Binding mit filmischer Revue „Asta Nielsen trinkt“
Auf die Preisverleihung wird traditionell mit einem Bier angestoßen. Die Kinothek setzte den Gedanken fort und bedankte sich mit einer originellen, humorvollen Zusammenschau von Filmausschnitten, in denen Asta Nielsen die unterschiedlichsten Flüssigkeiten zu sich nimmt. Und da es sich um Stummfilme handelt, wurde dieser Schlussakkord von der Pianistin Elvira Plenar congenial am Flügel untermalt.