Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Freitagabend besiegten die Kölner Haie die Eisbären in Berlin mit 2:1. Vor dem Punktspiel teile der Sportliche Leiter der Eisbären Berlin, Stefan Ustorf, via „Eisbären Live“, einem A5-Heftchen mit Klammerheftung, das vor Heimspielen an die Zuschauer verteilt wird, mit, dass „das Eisbären-Team“ … sich „für das neue Jahr … einiges vorgenommen“ habe. Zwar wollen man „die vergangenen Spiele nicht vergessen“, obwohl sie genau dafür wie gemacht schienen, doch „die Lehren draus ziehen“. Ustorf kündigte „intensive harte Arbeit“ an und notiert dazu: „Vor dem Training, im Training und nach dem Training. Vor dem Spiel, im Spiel und nach dem Spiel.“
Ja, da ist er wieder: Ustorf-Hooligan. Den Niederlagen zum Trotz bemühten sich die Berliner redlich und waren vor allem bemüht, hinten wenig anbrennen zu lassen. Erst nach über zehn Minuten gelang den Kölner ein Powerplay vor dem Berliner Tor (11.). Wenig später zeigte Gustaf Wesslau im Kölner Tor eine Schwäche und Hau Jamie MacQueen eine sehenswerte Einzelleistung (13.). Tor. Gleich der nächste Angriff der Gastgeber ergab eine mächtige Möglichkeit auf den Ausbau der guten Ausgangslage, der wiederum von einem Kölner Abwehrfehler begünstigt gewesen wäre (14.). Doch Effektivität, die vielerorts das Handeln bestimmt, ist in dieser Saison nicht Sache der Berliner Eisbären.
Nicolas Krämmer zeigte sein Können als Kölner Stürmer, Petri Vehanen als Berliner Torhüter (15.). Vehanen war es, der die Null auf dem Videowürfel hielt wie den Puck (17.). Kurz vor Ende des ersten Drittel erarbeiteten sich die Berliner gleich drei Torchancen hintereinander (20.).
Zu Beginn des zweiten Drittels erhöhten die Haie den Druck und erspielten sich Möglichkeiten (21.). Kein geringer als Christian Ehrhoff war es, der den verdienten Ausgleich mit einem satten und platzierten Schuss aus zentraler Position erzielte.
Die Kölner spielten abgeklärt, aber nicht fehlerfrei. Trotz höherer Spielanteile unterliefen ihnen immer wieder Fehler. Florian Busch tauchte frei vor Wesslau auf, doch der Puck nicht ins Gehäuse ein (29.). Als die Gäste eine Bankstrafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis kassierten, die Marcel Ohmann absaß, hätten die Berliner ein gutes Überzahlspiel gestalten können, doch Alexander Roach unterlief ein fataler Fehler und das als letzter Mann. Die Haie kontern in Unterzahl und Krämmer traf nach „Vorarbeit“ von Roach ins Berliner Tor (33.).
Wenig später blieb Jens Baxmann anscheinend nichts anderes übrig, als Foul zu spielen. Er wurde von den Schiedsrichtern Markus Schütz und Stephan Bauern wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt (34.). Immerhin kämpften die Berliner und wehrten sich gegen eine höhere Niederlage.
Vor allem im letzten Drittel fiel auf, dass das, was die Berliner zeigten, nur Eifer war, aber keine Klasse. Allerdings sahen wir auch Talent: nämlich das von Daniel Tischbuch (47.). Kurz darauf sahen wir Berlins Besten: Vehanen. Er hielt nach einem Tempogegenstoß mit Bravour (48.). Für eine mittelmäßige Mannschaft wie diese Berliner Eisbären wiegen Ausfälle wie Darin Olver und Frank Hördler schwer.
Als Fischbuch zwei Strafminuten wegen Beinstellens erhielt, sahen das manche Beobachter „genau andersrum“ (48.). In Unterzahl kontern, konnten auch die Gastgeber. Busch lief flott voran, scheiterte aber im Abschluss (49.). Ja, Fleißpunkte verdienten sich die Berliner. Bienchen für die Eisbären, das wäre es gewesen.
Mit Strafzeiten für Kai Ostritz wegen Stockchecks (53.), Barry Tallackson wegen Halten (55.) und Philip Gogulla (58.) endete die ein wenig zu einseitige Partie, bei der die großen Chancen, wie beispielsweise in der 56. Spielminuten, eindeutig auf Seiten der Kölner Haie lagen, weswegen sie die drei Punkte nicht liegen ließen.