Berlin, Deutschland (Weltexpress). Aus der Führung der Partei der Besserverdienenden wird die Forderung laut, dass die Geschäfte des Einzelhandels bis zur Zusperrung am Mittwoch rund um die Uhr geöffnet bleiben sollen dürfen. 48 Stunden Einkaufsmöglichkeit am Stück wird Michael Theurer (FPD) gefordert, der als Fraktionsvize gilt.
„Es wird jetzt einen Ansturm auf Geschäfte geben. Sinnvoll wäre daher, die Öffnungszeiten bis in die Nacht auszuweiten, um diesen Ansturm zu entzerren. Eine 48-Stunden-Öffnung verhindert Schlangenbildung, wozu es aus infektiologischer Sicht keinesfalls kommen darf.“
Auch Christen der Altparteien CDU und CSU kennen keine Nächstenliebe mit den Lohnarbeitern im Einzelhandel. Christoph Ploß (CDU) solle der „Bild“ mitgeteilt haben, dass „um das Kundengedränge zu entzerren und dichtes Gedränge zu vermeiden, … man zumindest die Shopping-Zeiten bis in den Abend strecken“ solle.
Michael Kuffer (CSU) wolle auch „über eine Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten nachdenken“. Mit dem Nachdenken muss der sich aber bis Mittwoch beeilen.
Martin Sichert (AfD) kritisiert Forderungen „nach 48-Stunden-Öffnungszeit“ als „vollkommen weltfremd“. Sichert wird in einer Pressemitteilung der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag vom 14.12.2020 wie folgt zitiert: „Wie soll ein Mittelständler 48 Stunden am Stück öffnen? Soll der Eigentümer selbst 48 Stunden ohne Schlaf in seinem Laden stehen? Ich habe selbst jahrelang im Einzelhandel gearbeitet und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es kurzfristig völlig utopisch und weltfremd ist, zwei Tage in Folge rund um die Uhr zu öffnen. Die Arbeitsleistung im Einzelhandel ist gerade vor Weihnachten ohnehin schon immens für alle Beschäftigten. Da mal eben die Öffnungszeiten verdoppeln zu wollen, ist eine Zumutung und zeugt von keinerlei Respekt vor der harten Arbeit vieler Beschäftigter im Einzelhandel.“