Doch die CHL umfasst leider nicht die wichtigsten und besten Eishockeymannschaften Europas. Halb Europa ist nicht dabei und vom Rest sind noch nicht einmal nur die Besten dabei, sondern die zahlungskräftigsten. Bei der CHL geht es nicht strikt nach dem Leistungsprinzip sondern Zahlemann & Söhne zischen mit am von Lee an vorderster Front aufgemachtem Faß.
Eine echte europäische Liga der Besten vom Atlantik bis zum Ural, das wäre richtig und wichtig und würde auch im Sport Völker verbinden, denn auch wenn Europa als Idee verstanden und politisch, ökonomisch und kulturell gedeutet wird, so sind es immer auch Leute auf Land und zwar auf dem vom Atlantik bis zum Ural. Historisch betrachtet zählen auch die Menschen am Mittelmeer dazu. Wo immer also in diesem „Europa“ Menschen Eishockey spielen, in einer meisterlichen Liga gehören die besten Mannschaften: die Meister. Doch die CHL ist vor allem das: Gründungsmitglieder, die 80.000 Euro überweisen, dürfen drei Jahre mitmachen. Unter den 44 Sportunternehmen und -vereinen mussten sich dann noch ein paar sportlich qualifizieren, ein paar erhielten Wildcards. Das ist Gutsherrenart und die ist schlecht. Erinnern wir Lee an seine Worte, der sagte, dass „in fünf Jahren, wenn wir auf festen Füßen stehen, ”¦ der Zugang vielleicht schon nach rein sportlichen Gesichtspunkten erfolgen“ könne.
Hinter der Vision von Lee, der gegenüber der Berliner Morgenpost (21.08.2014) behauptete, „Eishockey populär machen zu wollen“, steckt immer auch ein Profitinteresse und also Raffgier. Weil die Verantwortlichen in Berlin ahnten, dass die Zuschauer weit weniger gierig sind, verschenkten sie an die neuen Dauerkarteninhaber der demnächst beginnenden Deutschen Eishockeyliga (DHL) die Sitzplätze in der großen Mehrzweckhalle am Ostbahnhof. Deswegen kamen gegen den an der Spree unbekannten Meister PSG Zlin aus Tschechien 6.200 Zuschauer. Diese sahen jedoch kein schlechtes Spiel, aber am Ende siegreiche Gäste, die mit Fitness und Finesse überzeugten beim
Der Rekordmeister der DEL lief lange einem Rückstand hinterher, glicht dann durch Mark Bell in Überzahl aus umd anschließend zwei Tore hintern zu liegen. Mit Kraft und Kampf glichen Laurin Braun (39.) und Travis Mulock (43.) aus. Möglichkeiten für Siegtreffer sahen wir hüben wie drüben, doch auch in der Overtime keine Tore. Im Penaltyschießen war es dann wenigstens ein Treffer. Bedrich Kohler traf für die Gäste zum 4:3.
Stefan Ustrof, der für Eisbären-Trainer Jeff Tomlinson die Mannschaft betreute und mit Fitnesstrainer Marian Bazany erst hinter der Bank stand und dann auf dem Pressepodest saß, sah es auf der Pressekonferenz unmittelbar nach dem Spiel so, wie Lee, der für das Hallenheft formuliert: „Europäische Vergleiche ”¦ auf internationaler Bühne“ können „uns nur nach vorne bringen. Wir können sicher einiges von Eishockeynationen wie Schweden, Tschechien und Finnland lernen.“ Das kann man so sagen.