Der erste Punkt wurde auswärts erklämpft. Bei den Ice Tigers in Nürnberg stellten die Hausherren im zweiten Drittel die Weichen auf Sieg, weil Dany Heatley und Patrick Reimer trafen, während für die Gäste Mannschaftskapitän André Rankel mit einem Penaltytreffer sein Team immerhin Spiel hielt.
In der letzten Minuten des letzten Drittels erzielte Mark Olver in Überzahl den 2:2-Ausgleich. Kurz zuvor nahm Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp nahm seinen Torhüter Petri Vehanen vom Eis.
Weil es nach 60 Minuten noch 2:2 (0:0, 1:2, 1:0) stand, mussten beide Mannschaften in die Verlängerung. Die blieb wie das erste Drittel ohne Tore, so dass die Entscheidung im Penaltyschießen erfolgen sollte. Das gewannen die Gastgeber gewannen, denn Dany Heatley brachte als einziger Spieler den Puck im Tor unter.
Mit einem Punkt verteidigten die Berliner die Tabellenführung, weil die engsten Verfolger aus Düsseldorf und Iserlohn ihre Spiele ebenfalls nicht gewinnen konnten.
Am Sonntagnachmittag stellten die Eisbären bereits im ersten Drittel alle Weichen auf Sieg. Dass mussste auch Panther-cheftrainer Mike Stewart anerkennen. Nach der Begegnung erklärte er in der sich anschließenden Pressekonferenz, dass die Berliner „vor allem in den ersten 20 Minuten ”¦ läuferisch gut“ waren.
Bruno Gervais (6.), Barry Tallackson (12.) und Marcel Noebels (16.) schossen vor 13 922 Zuschauern die Tore. Statt den Sack zuzumachen, ließen die Hausherren in der Hohen Halle mit Spreeblick den Panther immer mehr Platz. „Wir waren zwar noch nicht am Drücker, sind besser ins Spiel gekommen“, resümierte Stewart. Zudem sorgten die Schiedsrichter Daniel Piechaczek und Felix Winnekens dafür, dass ein Eisbär nach dem anderen auf der Strafbank zwei Minuten absitzen musste.
Wenigstens einmal griffen die Gäste bei einer dieser günstigen Gelegenheit zu. Nach sehenswerter Vorarbeit von Bejamin Hanowski, der durch unbedrängt durch die Verteidigungszone der Berliner lief, wie es ihm gefielt, dann den Puck auf Mark Mancari passte, der mutterseelenallein im Slot stand und nur noch vorbei an Vehanen die Scheibe in die Maschen schießen musste (33.).
Die Fans in der Stehplatzkurve reizten offensichtlich mit ihren Hohngesängen wie „Lasst doch mal die Gäste seh`n“ die Panther, so dass diese mit Mut zum Risiko und Wut im Bauch gegen das Berliner Tor anrannten. Einmal rannte Andrew Leblanc los bis kurz vor das Berliner Tor. Nur durch ein Foul konnte der Panther am Torschuss gehindert werden. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Leblanc sicher (51.).
Nur noch 3:2 aus Sicht des Gastgebers. Statt weiterhin Hohn und Spott über den Gast auszuschütten, der zweifelsohne aufholte, wurden die Eisbären erneut angefeuert.
Währenddessen glaubte Stewart, dass seine Mannschaft „am Drücker“ sei. Das war sie auch, aber das währte zu kurz. Nach langen Minuten ohne Strafzeiten schickten die Unparteiischen nämlich den Augsburger Thomas Holzmann wegen Behinderung vom Eis auf die Strafbank.
Das Powerplay der Berliner war erneut erfolgreich. Wie schon in Nürnberg erzielte Mark Olver ein wichtiges Tor und stellte den Endstand her (55.). Nach seinem Treffer zum 4:2 war das Spiel entschieden, auch wenn Augsburg noch einmal alles versuchte, aber selbst ein Empty-Net-Goal gelang den Gästen nicht.
Wenn die Augsburger Panther am Anfang nicht so „schlampig“ (Stewart) gewesen wären, dann wäre möglicherweise mehr drin gewesen. Krupp hingegen meinte, dass die vielen Strafzeiten im zweiten Drittel für seine Mannschaft dieser „den Schwung genommen“ hätte und sie sich „das Leben selbst schwer gemacht“ hätten. Das kann man so sagen.
Zwar ist, wenn man oben steht, dort die Luft dünn, aber oft auch das Glück mit dem Tüchtigen. Weil die Berliner bis zum Schluss tatkräftig waren, gefährlich blieben und Tore schossen, gebührt ihnen der Gewinn der drei Punkte.