„Benzinkrise“ in USA: Obama verliert zunehmend Gesicht

„Wir stehen aktuell im Verhandlungsprozess mit den wichtigsten Ölproduzenten wie Saudi-Arabien“, sagte er am Dienstagabend in einem Radiointerview. „Wir bitten sie, den Umfang der Ölvorräte zu steigern, um die Preise zu stabilisieren, und weisen darauf hin, dass der Mangel an Vorräten der Weltwirtschaft einen wesentlichen Schaden zufügen könnte.“

Ein weiterer Preisanstieg würde nicht nur der US-Wirtschaft, sondern auch den Ölproduzenten selbst schaden, so Obama.

Zugleich wolle die US-Regierung die Ölförderung innerhalb des Landes stimulieren, um den Preisgalopp zu stoppen.

Der Präsident räumte ein, dass der Öl- und Benzinpreisanstieg zum Teil vom Einsatz in Libyen stimuliert wurde. Die Situation in diesem Lande könne sich aber nicht radikal auf den Zustand des Marktes auswirken, meinte er, weil auf Libyen „nur rund zwei Prozent des Öls auf dem Weltmarkt“ entfallen.

Im Laufe des seit dem Beginn des Libyen-Einsatzes verstrichenen Monats stieg der durchschnittliche Preis für eine Gallone (rund 3,8 Liter) Benzin in den USA von 3,8 auf 4,3 Dollar an. Ende vergangener Woche kündigte der Präsident die Bildung einer speziellen Kommission beim Justizministerium an, die die Ursachen des Preisanstiegs untersuchen und nach Anzeichen für eventuelle Spekulationsaffären auf dem Binnenmarkt suchen soll.

Indes wirkt sich die „Benzinkrise“ auf die Beliebtheitswerte von Präsident Obama aus, der Anfang April seine Wiederwahlkampagne gestartet hat. Laut einer CNN-Umfrage sehen die Amerikaner einen Zusammenhang zwischen der Situation in Libyen und den Benzinpreisen. Obama habe sich nach ihrer Ansicht weder als ein Präsident gezeigt, der die „Benzinkrise“ meistern kann, noch als ein weiser Spitzenpolitiker, der eine Teilnahme der USA an einem neuen Krieg zu verhindern vermocht hat. Ende vergangener Woche bekundeten 45 Prozent der Befragten ihr Vertrauen gegenüber Obama – Mitte Januar waren es noch 52 Prozent gewesen. 48 Prozent misstrauen dem Präsidenten. Rund 70 Prozent sind der Ansicht, das Land bewege sich in eine falsche Richtung.

RIA Novosti

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