Berlin, Deutschland; Hongkong, VR China (Weltexpress). Am 30. Juni 2020 trat kurz vor Mitternacht das neue „Sicherheitsgesetz“ für Hongkong in Kraft. Kenner und Kritiker sind der Auffassung, dass dadurch der Vertrag zwischen dem Vereinigten Königreich (VK) und der Volksrepublik China (VK China) gebrochen wurde. Wohl wahr, dass das VK in der ersten Hälfte des letzten Jahrhundert immer schwächer und die VK China in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts immer stärker wurde. Macht und Herrschaft nehmen für Peking weiter zu.
Um Proteste im Ausland scheren sich die Kommunisten in Peking wenig. Widerstand ist nicht zu erwarten. Der Genozid an den Uiguren wird fortgesetzt wie die Umvolkung dort und in anderen Regionen der roten Riesenreiches, vor allem auch in Tibet. Proteste im Land werden entweder im Keim erstickt, oder niedergewalzt. Vor einem weiteren Massaker wie 1989 auf dem Tiananmen-Platz schrecken die roten Industriefeudalisten nicht zurück.
Die in der VR China üblichen Folterungen und Vergewaltigungen in Gefängnissen und anderen staatlichen Einrichtungen, die massiven Verstöße gegen Menschenrechte, das perfide System von Überwachen und Strafen sowie die üblichen Säuberungen und vieles mehr werden nun auch für Hongkong gelten. Das Prinzip „ein Staat, zwei System“, das auch als Versprechen der KPCh galt, gilt genau so wenig wie das Übergabe- beziehungsweise Teilautonomie-Abkommen. Wie so oft haben die Kommunisten der VR China auch dieses Versprechen gebrochen.
Immerhin wird in London nicht nur geredet, sondern auch gehandelt. Boris Johnson bietet als Premierminister den Bewohnern von Hongkong britische Pässe und also die Aufnahme ins kleiner gewordene Großbritannien an. Von Angela Merkel und ihren Ministern, Mitglieder der Altparteien CDU, CSU und SPD, ist wenig zu hören und zu lesen. Sie sorgen sich um die Profite vor allem der Industrie im Allgemeinen und der Autoindustrie mit Sitz und Eigentümern in der BRD im Besonderen, die ohne den Produktions- und Absatzmarkt VR China am Abgrund stünde. Merkel-Deutschland murmelt vor sich hin.
Immerhin ist noch in einigen Medien, die in der BRD angeboten werden, zu hören und lesen, dass die ersten Verhaftungen wegen „Anstachelung zur Abspaltung“ erfolgten und Hongkonger auswandern, nicht nur die Aktivisten. Es sind die Nachkommen der Han-Chinesen, die Jahrzehnte zuvor nach der Machtübernahme der Kommunisten 1949 in die Kronkolonie Hongkong flohen und nicht nach Taiwan in die Republik China.
Hongkong erlebt nun eine weitere Welle der Emigration wie vor 1997, als die Engländer abzogen. Wer sich in den vergangen Monaten und Jahren einen weiteren Pass zulegte, der kann jetzt ablegen und abfliegen. Das VK, Australien und die Republik China gewähren Asyl.
Wer bleibt und „befreit Hongkong, Revolution unserer Zeit“ sagt oder schreibt, der wird verhaftet.