Berlin, Deutschland (Weltexpress). Er hat es getan. Er hat sich geäußert. Mesut Özil sagte gestern: „Ich habe zwei Herzen, ein deutsches und ein türkisches“ (Zitiert nach „Handelsblatt“ im Beitrag „Özils Äußerungen im Wortlaut“. Im Handelsblatt wurde eine Übersetzung ins Deutsche mit Bezug auf ein englisches Original mit Quelle „Twitter“ am 22.7.2018 veröffentlicht.). Aha! Zwei Herzen, kein Gehirn. Das sind nicht nur äußerst ungünstige anatomische Voraussetzungen, sondern auch ziemlich hinderliche, wenn man sich in der Öffentlichkeit äußert. Ungünstig ist es auch, wenn man für eine Nation Fußball spielen will und nicht genau weiß, wo das gegnerische Tor steht. Özil hat sich „einen Türken gebaut“, wie ein geflügeltes Wort sagt.
Ganz Deutschland, was sag ich, selbst die Polit-Clowns der Grünen und der SPD beschäftigen sich mit der Causa Özil, was ja nicht zwangsläufig bedeutet, dass sich beispielsweise Kathrin Göring-Eckart oder unsere SPD-Justizministerin Katarina Barley, kompetente Leuchten am Firmament des Fußballhimmels, jemals für die DFB-Elf, für die Nationalmannschaft begeistert hätten. Überhaupt hat man das Gefühl, dass der Terminus „national“ Ekelgefühle bei besagten Parteien hervorruft und sie sich berufen fühlen, rechte Kräfte beim DFB für den ätzenden Sturm im Wasserglas verantwortlich zu machen.
Aber gerade deshalb kommt diesen rot-grün-sophistischen Polit-Versagern der deutsch-türkische Rücktritts-Eklat eines Erdogan-Fans zupass, weil man, freilich nur mit viel Fantasie und verdrehtem Weltbild, die Rassismus-Karte ziehen kann, um sich selbst wieder in den Vordergrund zu spielen. Die fehlgeschlagene Integration des Herrn Özil sei ein beredsames Beispiel für eine missglückte und rassistische Flüchtlingspolitik. Der denkende Fan aus den Reihen der Sportbegeisterten bekommt angesichts der rot-grün-verseuchten Berichterstattung Brechreize. Auch Cem Özdemir fühlte sich zu einem kritischen Kommentar berufen, weil er ja sonst nichts anderes zu tun hat.
Es scheint den Vertretern dieser politischen Mischpoke nicht klar zu sein, was Rassismus bedeutet, wenn sie den „armen“ Özil als Paradebeispiel eines Opfers für rassistische Umtriebe in unserem Lande heranziehen. Wer Begriffe wie Ethnie und Rasse nicht unterscheiden will oder kann, sollte sich als Hilfsarbeiter in einer Brauerei verdingen. Dort gibt`s wenigstens Freibier und nach der fünften Flasche ist es es Wurscht, was man sagt.
Wenn Özil in seinem ellenlangen Pamphlet Deutschen implizit Rassismus vorwirft (Özil: „Diese Leute haben mein Bild mit Präsident Erdogan als eine Gelegenheit benutzt, ihre zuvor verborgenen rassistischen Tendenzen zum Ausdruck zu bringen…“ oder „Leute mit rassistisch diskriminierendem Hintergrund sollten nicht länger im größten Fußballverband der Welt arbeiten dürfen“ (zitiert nach „Handelsblatt, 22.7.2018), müsste man ihm diese intellektuelle Fehlleistung verzeihen. Er kann zwar besser kicken als denken, wobei die Qualitätsunterschiede lediglich graduell sind. Selbst geschrieben hat er sein Traktat scheinbar nicht, das hat vermutlich sein Management für ihn besorgt. Dass aber Politiker auf das missbrauchte Reizwort springen wie mein Hund nach dem Stöckchen, entlarvt einerseits das jämmerliche Niveau der Parteien und als auch jenes bei so manchen türkischstämmigen Fußballern auf dem Platz.
Überhaupt zerfetzt sich inzwischen die halbe Nation, angefangen von Provinzreportern über angebliche Edelfeldern und angesagte Experten bis hin zum Bayern-Präsidenten Ulrich Hoeneß über die türkischstämmigen Kicker. Politiker jeder Couleur scheinen plötzlich kein anderes Thema mehr zu kennen, als das Statement eines Edelkickers, der provokativ, renitent und zutiefst beleidigt zum großen Vergeltungsschlag ausgeholt hat. Özil weiß offensichtlich nicht zwischen dem Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, und dem Präsidenten der Republik Türkei, Recep Tayyip Erdogan, zu unterscheiden. Wie sonst ist sein Satz „Ob es der türkische oder der deutsche Präsident gewesen wäre, meine Taten wären nicht anders gewesen“ (zitiert nach „Tagesschau“, 23.7.2018) zu verstehen?
Wer sich Sätze wie „What ever the outcome would`ve been in this previous election, or the election before that, I would have still taken the picture“ zu eigen macht, der wird sich wohl jederzeit wieder mit seinem Staatspräsidenten öffentlich ablichten lassen. Das ist doch mal ein Wort!
Seine Einlassung zeigt überdeutlich, dass der kickende Osmane mit deutschem Pass und Wohnsitz in England und türkischen Spielerberater nie einen echten Integrationswillen an den Tag legte und auch deshalb nicht in eine deutsche Nationalmannschaft gehört. Wenn sich Özil hinter den Faschisten Erdogan stellt, hat er selbst in unserer Gesellschaft nichts zu suchen, wenngleich einige Meinungs- und Medienmacher ihm tröstend übers Haupt streichen. What a bullshit!
Interessanter wird es, wenn man danach fragt, weshalb Özil erst jetzt offensichtlich mithilfe seines PR-Beraters (oder sind es mehrere?) denken und schreiben lässt. Sämtliche deutsche Sponsoren haben ihre Zusammenarbeit mit dem Kicker eingestellt. Da gehen ihm und Harun Arslans ARP Sportmarketing International GmbH vermutlich viel Geld verloren, vermutlich so viel, dass Özil sich genötigt fühlte, dem DFB ans Bein zu pinkeln. Nun ja, offen gestanden, die DFB-Zentrale scheint mir sowieso der richtige Ort dafür zu sein, dort einmal vehement auszutreten.
Sorgen um den bekennenden Türkenkicker müssen wir uns allerdings nicht machen. Ein Kandidat fürs Sozialamt dürfte er nicht werden.
Anmerkungen:
Vorstehender Beitrag von Claudio Michele Mancini wurde unter dem Titel „Özil – der Medien-Dominator“ im Scharfblick am 23.7.2018 erstveröffentlicht.
Zu Harun Arslan und die ARP Sportmarketing International GmbH demnächst mehr im WELTEXPRESS.