Mannheim, Deutschland (Weltexpress). Die Berliner Eisbären gleichen mehr und mehr einer Wundertüte. Nach dem desaströsen Null-Tore-und-null-Punkte-Spiel vom Freitag gegen Kölner Haie siegte die von Clément Jodoin trainierte Zwischen-Baum-und-Borke-Mannschaft beim Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Während vorgestern die Berliner Eisbären über 60 Minuten chancenlos und über weite Strecke schlecht, sehr schlecht spielten, konnte sich der Rekordmeister offensichtlich steigern. Zwar wurden nach wie vor wenig Bullys gewonnen, die Statistik der DEL weist für die Mannheimer Adler 35 gewonnene Bullys auf, für die Eisbären aus Berlin nur 16, doch der hatte zumindest mit Kevin Poulin einen sehr guten Goalie vorm Gehäuse. Bei den Saves stand es am Ende 30 zu 16 für Berlin. 32 Schüsse der Mannheimer kamen auf das Berliner Tor. Umgekehrt schafften die Hauptstädter im Adlerhorst nur 19 Torschüsse. Das ist nicht viel.
In heimischer Halle entwickelten die Mannheimer vor 12.678 Zuschauern viel Druck. Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis er zum ersten Mal im Kasten der Gäste klingeln würde. Brendan Mikkelson haute den Puck in die Maschen hinter Poulin (10.).
Doch Sean Backman konnte zu Beginn des Mitteldrittels in Überzahl ausgleichen. Phil Hungerecker musste noch eine Straße aus dem ersten Drittel absitzen.
Fortan trauten sich die Berliner mehr zu und agierten auf Augenhöhe, den Gastgebern halfen hier und dort nur Fouls gegen flotte Gäste. Als Markus Eisenschmid eine weitere Strafe absitzen musste, traf Jamison MacQueen für die Eisbären.
Pavel Gross muss seinen Männern in der zweiten Drittelpause eine Ansage gemacht haben, jedenfalls traf Thomas Larkin in der ersten Minute des Abschlussdrittels zum Ausgleich (41.). Beide Mannschaften hätten erneut in Führung gehen können, doch den Treffer des Tages erzielte Busch in buchstäblich letzter Minute (60.).
Durch den unerwarteten 3:2-Auswärtssieg der Berliner in Mannheim bleiben sie als fünfter der DEL-Tabelle mit 41 Punkten der Düsseldorfer EG (4. mit 45 Punkten) und den Augsburger Panthern (3. mit 47 Punkten) auf den Fersen. Die Augsburger Panther haben wie die Ice Tigers aus Nürnberg bereits ein Spiel mehr auf dem Buckel. Alle anderen kommen auf 24 Punktspiele.
Das Mittelfeld der DEL liegt jedoch eng beieinander. Hinter den Berliner Eisbären rangieren der ERC Ingolstadt mit 40 Punkten auf dem 6. Platz und die Pinguins aus Bremerhaven mit ebenfalls 40 Punkten auf dem 7. Platz. Die Kölner Haie als Achter kommen auf 39 Punkte.
Das Bild in der Tabelle kann sich heute noch ändern, denn die Haie spielen am Abend gegen Straubing Tigers (9. mit 36 Punkten).