Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Berliner Eisbären verlieren vor 14.200 Zuschauern gegen die Straubing Tigers im Verfolgerduell nicht nur das Punktspiel 1:2 (1:0, 0:1, 0:1), sondern auch den Anschluss an Platz drei sowie den vierten Rang in der Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Der Meister aus Mannheimer und Vizemeister aus München spielen auch in dieser Saison in einer anderen Liga und stehen uneinholbar auf den beiden vorderen Plätzen. Wer letztendlich als Nummer eins und zwei in die Playoffs geht, das wird man demnächst sehen.
Zurück zum Spiel in der ausverkauften Halle an der Spree. Gegen Straubing erzielte Leo Pföderl zwar ein frühes Tor (7.), doch für die Berliner war es der einzige Treffer, quasi das Tor des Tages, das auf dem Videowürfel angezeigt wurde wie endlich auch eine Uhr für die Tages- und nicht nur Spielzeit und Strafzeiten.
Zuvor schoss Eisbär Pierre-Cedric Labrie den Puck gegen das Gehäuse statt ins Tor (4.). Nach dem Führungstreffer sahen die Zuschauer gute Angriffe, sogar sehenswerte Spielzüge auf Seiten der Berliner, auch ein, zwei Solo-Läufe von Lukas Reichel und Austin Ortega (12.).
Anschließend kracht der Puck wieder gegen das Tigers-Tor, aber nicht hinein (13.). Doch damit war schon Schluss mit der Herrlichkeit. Immerhin standen 16:9 Torschüsse nach dem ersten Drittel für die Berliner zu Buche.
Das Mitteldrittel begann mau. Wie das Anfangsdrittel endet, mit Zeitstrafen gegen Antoine Laganière (14.) und André Rankel (17.), so beginnt das zweite Drittel. Frank Hördler muss wegen Hakens vom Eis (25.), dann der Tiger Travis Turnbull wegen Behinderung (26.). Mit Strafzeiten gegen Jeremy Williams (33.) und Constantin Braun (38.) geht es weiter.
Doch endlich wird ein Überzahlspiel genutzt. Die Tigers können dank eines Treffers von Chasen Balisy nach Vorarbeit von Turnball und Marcel Brandt 20 Sekunden vor der zweiten Drittelpause ausgleichen (40.).
Die Tigers schossen in diesem Drittel 14 Mal aufs Berliner Tor, die Eisbären auf das Tigers-Tor nur zwölf Mal. Bei den Bullys bleibt es wie im ersten Drittel ausgeglichen.
Im letzten Drittel können die Berliner auch eine Strafe von Tiger Stephan Daschner nicht nutzen (50.). Zuvor schoss wieder ein Berliner den Puck an den Pfosten.
Irgendwie wirkte es, als würden die Gäste aus Straubing den Sieg mehr wollen. Und sie bekamen ihn. Laganière düpierte Eisbären-Verteidiger Florian Kettemer schoss die Tigers nicht nur in Führung, er stellte auch den Endstand her (55.).
Auf der anschließenden Pressekonferenz sprach Tom Pokel als Tigers-Cheftrainer über den „jeden Einsatz“, der „gezählt“ habe und also auch über den Einsatzwillen seiner Spieler, die ihn gezeigt hätten, allerdings auch von einem „Schachspiel mit den Reihen“ sowie dem Puck-Luck, den man sich „erarbeiten“ müsse.
Serge Aubin will als Eisbären-Cheftrainer „plenty of chances“ seiner Spieler gesehen haben, aber auch nur ein Tor.
Nach zuletzt guten Spielen und Ergebnissen nun wieder ein Dämpfer vom Dritten. Die DEL-Tabelle lügt nicht. Am Sonntag im Heimspiel gegen Ingolstadt muss ein Sieg her und mehr Wollen zum Können und Dürfen.