Berlin, Deutschland (Weltexpress). Cadillac ist eine der ältesten, nobelsten und ursprünglich unabhängigen US-Automarken – heute gehört sie zu General Motors. Die Fahrzeuge der Marke waren bis in die 1970er Jahre bekannt für ihre ausufernden Dimensionen in punkto Karosserielänge und Hubraum. Der Kraftstoffverbrauch war entsprechend hoch. In Europa war Cadillac nur zeitweise vertreten und führte ein Nischendasein. In den 1990er Jahren zog sich die Marke vom europäischen Markt zurück; als einziges Modell wurde noch der Seville angeboten.
Comeback des Cadillac mit dem CTS Coupé
Im Zuge ihrer Neuaufstellung ist die Marke Cadillac inzwischen wieder präsent in Europa. Erstes Modell nach dem Comeback war das CTS Coupé, dessen Outfit von einer sehr flachen Windschutzscheibe, einer hohen Gürtellinie, vielen Ecken und Kanten, einer mittig platzierten Doppelrohr-Auspuffanlage, einem mächtigen Grill und einem ebensolchen Heck dominiert wurde – ein typischer Cadillac, der in Europa allerdings kaum einen Fuß in die Tür bekam.
Von der sportliche Mittelklasse-Limousine ATS zum Supersportler ATS-V
Die Europazentrale von Cadillac ist heute in Zürich angesiedelt. Von dort aus will man das Blatt drehen und die neuen Modelle erfolgreich etablieren. Zunächst ging die sportliche Mittelklasse-Limousine ATS an den Start, die gegen 3er-BMW, Audi A4 und Mercedes-Benz C-Klasse antritt. Leider ist das Händlernetz derzeit noch so dünn wie der Absatz. Das soll sich jetzt ändern, und die Cadillac-Mannschaft aus Zürich ist fest entschlossen, den neuen eleganten Cadillacs zum Durchbruch zu verhelfen.
Zum Angriff auf die sportliche Riege von BMW, Audi und Mercedes-Benz zielt Cadillac mit dem ATS-V, den es als Limousine und als Coupé ab 69 900 Euro zu kaufen gibt.
Die Motoren
Unter beider Blech schuftet jeweils ein 3,6-Liter-V6-Motor, der von zwei Turboladern belüftet wird und eine Leistung von 341 kW/470 PS entfaltet. Das maximale Drehmoment von 603 Nm bringt die Boliden blitzartig in Fahrt: In nur 3,9 Sekunden schafft die Limousine den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 304 km/h.
Und dabei dröhnt das Aggregat nicht mal ohrenbetäubend, wie man das erwarten könnte: Der Sportler ist zwar vernehmbar, aber durchaus noch angenehm sonor. Der angegebene Normverbrauch von 11,6 Litern ist übrigens leicht auf 14 Liter pro 100 Kilometer zu steigern. Perfekt zum potenten Sechszylinder passt die Automatik mit Schaltpaddeln, Beschleunigungsautomatik und Performance-Schaltprogramm, die ihre acht Stufen nahezu unmerklich wechselt.
Das Fahrwerk
Das Fahrwerk des ATS wurde für die starke V-Version deutlich modifiziert und entsprechend sportlich abgestimmt. Vier Fahreinstellungen stehen zur Verfügung: „Tour“ wird für eher komfortbetonte Fahrweise gewählt; wer es noch sportlicher mag, entscheidet sich für „Sport“ oder „Track“. Die Einstellung „Schnee und Eis“ ist für winterliche Straßenverhältnisse gedacht. 18-Zoll-Aluräder mit dicken Michelin-Pilot- Sport-Reifen sind Serie, Vorder- und Hinterachse wurden verstärkt. Die elektrische Servolenkung, die ZF beisteuert, ist leichtgängig, und die Brembo-Bremsanlage packt schnell und wirkungsvoll zu.
Im Auge des Betrachters gut, alles gut
Nicht zuletzt hat der Cadillac ATS-V einen großen optischen Wiedererkennungswert. Das liegt vor allem an seiner Front mit dem mittig platzierten Logo im großen Grill und den vertikal installierten Scheinwerfern. Prägend für den Charakter dieses Modells sind die Front- und Heckverkleidungen, die markante Motorhaube, der Heckspoiler, ausgestellte Radhäuser sowie die Seitenschweller.
Im Innenraum kommen hochwertige Materialien wie beispielsweise Karbonfasern zum Einsatz, die allesamt sauber verarbeitet wurden. Das Cockpit wird vom 5,7 Zoll großen, in drei Sichtbereiche gegliederten Instrumenten-Display dominiert. Die Sportsitze mit perfektem Seitenhalt werden von Recaro zugeliefert.