„Viele alte Meiler stehen wegen technischer Probleme sowieso die meiste Zeit still und zeigen so, wie unzuverlässig und überflüssig die Hochrisikotechnologie Atomkraft ist“, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. „Wenn die sieben alten Reaktoren sofort vom Netz gehen, ist das ein großer Gewinn für die Sicherheit. Versorgungsengpässe oder gar eine `Stromlücke ´, mit der die Atomlobby droht, gibt es nicht.“
Der Anteil der sieben ältesten AKW an der gesamten Stromerzeugung in Deutschland betrug in den vergangenen vier Jahren nur noch 6,9 Prozent. Vier Jahre davor lag ihr Anteil noch bei mehr als 8 Prozent. In beiden Legislaturperioden erreichte die Einspeisung von Atomstrom aus den sieben ältesten Meilern im Jahr 2001 einen Spitzenwert mit 8,9 Prozent und in 2007 den niedrigsten Anteil mit 4,8 Prozent. Speziell jene Alt-Reaktoren, die als nächstes zur Abschaltung anstehen, Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Neckarwestheim 1, erzeugten im Jahr 2008 rund 22.000 Gigawattstunden Atomstrom. Genauso viel wurde im vergangenen Jahr ins Ausland exportiert.
„Die schwerfälligen Atomkraftwerke blockieren den Ausbau der Erneuerbaren Energien“, so Heinz Smital. „Schon heute machen sich Wind und Atomstrom im Stromnetz Konkurrenz. Das Abschalten der sieben Alt-Meiler wäre ein positives Signal an alle Investoren. Denn mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien wird die Stromversorgung langfristig gesichert.“