München, Deutschland (Weltexpress). Es gibt Zeiten und Zelte auf dem Oktoberfest in München, da ist ein Sitzplatz an einem Tisch schwer oder überhaupt nicht zu bekommen. Wer reserviert und das rechtzeitig, der ist in der Regel auf der sicheren Seite.
Die Merkel-Regierung, deren Minister Mitglieder der Altparteien CDU, CSU und SPD sind, sagte mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer am vergangenen Mittwoch alle Großveranstaltungen bis 31. August 2020 ab. Zwar findet das Oktoberfest nicht im August statt, aber auch nicht im Oktober. Geplant ist in diesem Jahr der Wiesn-Anstich für den 19. September.
Doch ob das Oktoberfest veranstaltet werden darf, das steht noch nicht fest. Dazu teilt die „Mopo“ (18.4.2020) unter dem Titel „Dreiste Abzocke Trotz Corona – Jetzt schon Wucher-Preise fürs Oktoberfest“ mit, dass „Bayerns Ministerpräsident Markus Söder“ angekündigt habe, „er werde in den nächsten zwei Wochen darüber mit Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) beraten. Beide machten den Münchnern nicht viel Hoffnung. ‚Ich bin sehr, sehr skeptisch und kann mir aus jetziger Sicht kaum vorstellen, dass eine solch große Veranstaltung überhaupt möglich ist zu dem Zeitpunkt‘, sagte der CSU-Chef im Bayerischen Rundfunk. Reiter sagte, er teile die Skepsis.“
Skepsis ist also auch bei den Reservierungen von Tischen angesagt. In „N-TV“ (18.4.2020) heißt es unter der Überschrift „Rund 11.000 Euro für Wiesntisch? Oktoberfest-Graumarkt brummt trotz Corona“, dass „Tische für zehn Personen … bei Online-Portalen teils für 5000 Euro und mehr angeboten“ werden würden. „Mancher Anbieter hat inzwischen immerhin den Hinweis eingefügt: ‚Bei Absage des Oktoberfestes 2020 aufgrund von Covid-19 (Corona-Virus) werden alle bereits getätigten Zahlungen für das Folgejahr angerechnet.'“
In „Frankfurter Allgemeine“ (17.4.2020) teilt Kira Kramer unter „Liveblog zum Coronavirus: Bundeswehr hält 37.000 Soldaten für Corona-Einsatz bereit“ mit, dass „obwohl in München das Oktoberfest auf der Kippe“ stehe, dass „die Wirte … teils seit Jahresbeginn Anfragen zu Reservierungen angenommen oder Tische für Stammkunden vorreserviert“ hätten. „Zusagen haben sie aber nicht gegeben. Sie wehren sich seit Jahren mit nur teilweisem Erfolg gegen die Graumarktverkäufe von Reservierungen und die exorbitanten Preise. Bei den Wirten kostet die Reservierung nichts beziehungsweise eine geringe Bearbeitungsgebühr. Die Gäste müssen nur Verzehrgutscheine kaufen, je nach Zelt fallen pro Platz mindestens rund 40 Euro an, der Wert von etwa zwei Maß Bier und einem Hendl.“
Am besten man findet eine schöne Wiese an einem sonnigen Tag im Oktober und feiert dort nach einem Spaziergang oder einer Wanderung mit Freunden ein prächtiges Picknick.