Berlin, Deutschland (Weltexpress). Deutschland sei eine Exportnation, importiert würden hingegen vor allem Ausländer werden. Diese Meinung hält sich noch an den Stammtischen der Berliner Republik, doch dort könnte bald die „Rezessions–Angst“ umgehen, denn laut „Bild“ (9.8.2019) sei „Schluss mit Aufschwung!“
KfW-Ökonom Klaus Borger wird dazu in „Bild“ wie folgt zitiert: „Deutschland steht im Sommer 2019 an der Grenze zwischen Stagnation und Rezession. Sollte das BIP im zweiten Quartal nicht gesunken sein, wäre das schon ein Erfolg.“
Unter der Überschrift „Deutsche Exporte sinken deutlich“ heißt es in der „Zeit“ (9.8.2019), dass „die deutsche Wirtschaft … im Juni 2019 deutlich weniger Waren exportiert“ habe „als im Juni 2018. Der Wert der Ausfuhren betrug 106,1 Milliarden Euro und sank damit um acht Prozent“.
Die Nachrichtenagentur Reuters (9.8.2019) teilt unter dem Titel „Exporte brechen ein – „Deutschland an Grenze zu Rezession““ mit, dass „allein im Juni … die Ausfuhren binnen Jahresfrist um acht Prozent “ schrumpften „und damit so stark wie seit Mitte 2016 nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Nach dem ersten Halbjahr steht nur noch ein Wachstum von 0,5 Prozent zu Buche. „Für das Gesamtjahr zerbröseln die Hoffnungen auf ein zumindest mageres Exportplus”, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. „Wenn wir mit einer schwachen Null – und somit mit dem schlechtesten Ergebnis seit der Finanzkrise – aus dem Jahr gehen würden, wäre das angesichts der konflikt- und krisenbeladenen Weltwirtschaft schon ein Erfolg.'“
Moritz Seyffarth weist in „Welt“ (9.8.2019) unter „Exporte brechen ein – Zweistellige Verluste mit vier wichtigen Partnern“ darauf hin, das erstens die Autoindustrie als Schlüsselindustrie betroffen sei, und zweitens, dass „die Exporte nach Frankreich und in die USA … im Vergleich zum Juni 2018 um jeweils knapp sieben Prozent sanken. „Noch dramatischer gingen die Ausfuhren nach China (Minus 12,4 Prozent), nach Großbritannien (Minus 14,6 Prozent), nach Russland (Minus 12,8 Prozent) und in die Schweiz (Minus 10,7 Prozent) zurück.“
Die Aussichten für das dritte Quartal werden nach zwei durchwachsenen bis schlechten Quartalen gemeinhin als „trübe“ bezeichnet. Seyffarth in „Welt“: „Tatsächlich erwartet kaum ein Ökonom, dass sich die Lage im dritten Quartal deutlich verbessern wird.“