Im Polizeijargon nennt sich das weisungsgemäße Handeln, die deutsche Polizei war und ist nicht dafür bekannt, ihre Aktionen besonders in Frage zu stellen. Nun haben zwei Ex-Polizeioffiziere ihre Version der Wende heraus gebracht. Sie haben Dokumente, Befehle, Zeugenberichte untersucht und analysiert und stellen die Abläufe der folgenden Monate bis zur Vereinigung der Volkspolizei der DDR-Hauptstadt mit der Westberliner Polizei dar. Wer sich für Polizeigeschichte, dargebracht aus dem Inneren des Wals interessiert, der wird an diesem Buch seine Freude haben. All jene, die 1989 und vorher wehrloses Opfer der sogenannten Volkspolizei wurden, werden das naturgemäß etwas anders sehen. Trotzdem ist das Buch mehr als eine Rechtfertigungsschrift, da es einigermaßen nüchtern die Ereignisse aus Sicht der einstigen Bewacher der DDR-Bevölkerung aufzeigt.
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Karl-Heinz Kriz und Hans-Jürgen Gräfe (Herausgeber), Mittendrin, Die Berliner Volkspolizei 1989/90, 396 Seiten, Broschur, mit Abbildungen, Verlag Edition Ost, Berlin 2014, ISBN-13: 9783360018571, 16,99 Euro (D), 16,99 € / eBook 12,99 €