Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zum Œuvre von Rudi Hoffmann, der am 30.8.1924 in Höxter geboren wurde und am 18.7.2008 in Bensheim starb, gehören nicht nur rund sechs Dutzend Spiele, sondern mit „Café International“ das Spiel, das 1989 Spiel des Jahres wurde. In diesem Jahr gab es für dieses Spiel auch den 2. Platz beim Goldenen Pöppel. Der Goldene Pöppel wurde von 1979 bis 1990 vergeben. Und 1989 kam Rudi Hoffmann mit „Maestro“ auf den ersten Platz. „Maestro“ (Hans im Glück) ist wie „Café International“ ein ruhiges Legespiel, ein gemütliches Familienspiel.
Dieses Spiel ist seit 1999 bei der AMIGO Spiel + Freizeit GmbH mit Sitz in Dietzenbach im Programm. 2001 kam „Café International auch als Kartenspiel hinzu, wobei Roland Siegers dafür als Co-Autor fungierte. Beide kümmerten sich ein Jahr von Hoffmanns Tod um eine Version für Kinder ab 6 Jahren. Es gibt also auch „Café International Junior“. Doch das Hauptspiel, bei dem „jeder“ nach dem Motto „hereinspaziert und hingesetzt“ willkommen“ sei, ist ab 10 Jahre.
Dieses Familienspiel für zwei bis vier Spieler ist schnell verstanden und nicht schwierig und relativ kurzweilig. Mit An-den-Tisch-setzen und Schnackerei kommt man auf eine gute Stunde, doch eigentlich auf eine Dreiviertelstunde Spielerei mit 100 Punkte-Chips, 100 Gästekärtchen, einem Spielplan, einem Stoffbeutel und einer Spielanleitung. Zum Spiel heißt es auf der Heimatseite Spiel des Jahres im Weltnetz: „96 Damen und Herren aus zwölf Ländern wollen sich ein Stelldichein geben. Viel zu viele für das kleine Café mit seinen gerade einmal 68 Plätzen. Zudem sind die Tische nach Nationalitäten getrennt. Lediglich die Stühle zwischen zwei Tischen stehen wahlweise Mitgliedern beider benachbarter Nationen zur Verfügung. Obendrein herrscht eine strenge Sitzordnung, sodass nie zwei Damen oder Herren allein an einem Tisch Platz nehmen dürfen.“
Bei Amigo heißt es zum Spiel: „Der Kaffeehaus-Spielplan liegt für jeden gut erreichbar auf dem Tisch. Jeder Spieler zieht, ohne hineinzuschauen, fünf Gästekärtchen aus dem Stoffbeutel und legt sie offen vor sich ab. Dann können die Spieler anfangen, ihre Personenkärtchen punktebringend an den Tischen unterzubringen.“
Weiter im „Spiel-des-Jahres-Text: „Für das Platzieren der Gäste gibt es Punkte, und zwar umso mehr, je stärker der Tisch bereits frequentiert ist. Wird einem Gast ein Stuhl zwischen zwei Tischen zugewiesen, werden beide Tische gewertet. Besonders begehrt sind Tische mit zwei Paaren derselben Nation, bringen diese doch die doppelte Punktzahl.
Wer aus seinem zunächst stets auf fünf Kärtchen aufgefüllten Bestand einmal keinen Stuhl besetzen kann oder will, muss einen seiner Gäste an die Bar bitten. Verschafft einem dies anfangs noch ein paar bescheidene Pluspunkte, schlägt die Wertung bald um, sodass man immer tiefer in die Tasche greifen muss, um dort einen Drink zu spendieren.
Ab Mitte der Partie empfiehlt es sich, seinen Kartenbestand durch Komplettierung von Ein-Nationen-Tischen abzubauen. Jedes zuletzt verbliebende Plättchen führt nämlich zu einem Punktabzug, wobei die zuvor noch so gern gezogenen Joker sogar doppelt negativ zu Buche schlagen.“
Daß das Spiel dann „endet, wenn alle Tische besetzt sind oder die Flut der Gäste abgeebbt ist, also keine Gästekärtchen mehr übrig sind“, das wird bei AMIGO nicht verschwiegen. „Wer dann die meisten Punkte erspielt hat, gewinnt.“
Diesen Klassiker von Spiele-Legende Rudi Hoffmann kann man sich sogar als Applikation für Endgeräte laden.
Spielographische Angaben
Café International, Autor: Rudi Hoffmann, Grafik: Oliver Freudenreich (nach Moptiven von Rudi Hoffmann), Alter der Spieler: 10 Jahre +, Anzahl der Spieler: 2 bis 4, Dauer des Spiels: 45 Minuten, Legespiel, Familienspiel, Spieleinhalt: 100 Punkte-Chips, 100 Gästekärtchen, 1 Stoffbeutel, 1 Spielplan, 1 Spielanleitung, Verlag: AMIGO, Artikel-Nummer: 02620, Preis: