Al Forno und der Fonsi unter einem Dach in Dietmanns- Kultur und Kulinarisches im „Adler“

© WELTEXPRESS, Foto: Stefan Pribnow

Am 15. September 2012 war Christian Springer, ein mit Preisen wie dem Hofer Theresienstein, der  Goldener Kleinkunstnagel  und dem BLM-Hörfunkpreis ausgezeichneter Kabarettist Gast auf der Großen Bühne. Die „Bühnenlabertasche“ (Hierlemann) aus Bayern zeigte sich in den Tiefen Oberschwabens nicht als Rampensau  kleingeistiger Komedians, die sich im größer gewordenen Deutschland breit machen, sondern er zeigt klassisch Kabarett. Schauspielerische Leistungen, Monologe und sogar Musik ist mittenmang dabei.

In der Rolle des „Fonsi“ gibt er sich vordergründig grobschlächtig, ein Mann der Arbeit in einer Welt der Ware, der das Herz auf dem rechten Fleck zu tragen scheint und sagt, was er denkt. Doch denkt er? Ich meine den Fonsi. Hintersinnig ist Fonsi feingeistig und gut, ein guter Mensch. Brecht in Bayern? Nein, dafür ist Fonsi dann doch zu komisch. Dieses, sein Kabarett paßt wie die Faust aufs Auge und wörtlich in die Kneipe. Beim Bühnenstück wird im Adler getrunken; gegessen wurde vorher und ich aß Al Forno.
Vorher las ich auch, was Dieter Hierlemann zum Solokabarettisten schrieb und weil dem nichts hinzugefügt werden muß, zitierte ich seinem Programmheft 2012, Seite 14: „Seit vielen Jahren ist der ’Fonsi`  nicht nur Stammgast bei ’Otti`s Schlachthof` oder diversen anderen bayerischen TV-Kabarett-Formaten, sondern auch bei uns in Dietmanns. Wir freuen uns sehr, mit ihm unsere diesjährige Herbstspielzeit eröffnen zu können.“ Und das vor vollem Haus.

© WELTEXPRESS, Foto: Stefan PribnowWeiter mit Hierlemann: „In ’Jetzt reicht`s ”¦ leider nicht für alle` geht der scharfsinnige Nörgler und liebenswerte Münchner Grantler wieder auf die Jagd nach der menschlichen Niedertracht – und er findet sie zuhauf! Wenn er herabsteigt aus seinen Kassenhäuschen in Neuschwanstein, dann erklärt er uns mit seienm flammenden Eifer die Welt, die Politik, die kleinen Schwächen, den digitalen Terror und den vorhersehbaren Wahlausgang – und natürlich wie es um die Dummheit steht.“

„So harmlos und treuherzig Christian Springer“ als Fonsi „daherkommen mag, so konsequent haut er uns unsere Vorurteile um die Ohren, verteilt verbale Watschen an alle, die es verdienen: die rücksichtslosen Saubären, die Schwätzer und die zynischen Verblöder in diesem Land“. Beinahe wieder Brecht, den auch bei dem sollten aus Vorurteilen Urteile vor dem nächsten, dem besseren Urteil werden.
Wer will, daß es „scheppert fei ordentlich“, der möchte den Fonsi „im fortissimo“ (Hierlemann) seh`n. Denn der sei „Anwalt des gesunden Menschenverstandes. Habt Mut, macht auf nach München wie Christian Springer kürzlich auf in den für viele fernen „ Nahen Osten“ machte, um „ohne irgendeine Organisation oder geschweige denn eine Partei im Rücken Opfern der Gewalt des Assad-Regimes in Syrien“ zu helfen. Springer brachte nicht nur gute Worte sondern auch Geld für gute Taten.
Nach seinem Auftritt in Dietmanns konnten alle wie er „Orienthelfer“ werden.

Mehr Infos zum Projekt und eingetragenen Verein „Orienthelfer“ unter der Website www.orienthelfer.de. Mehr über Christian Springer unter der Website www.chrstianspringer.de

Buchtipps: Neben vier Fonsi-Bücher schrieb Christian Springer eines mit dem Titel „Wo geht`s hier nach Arabien“, Karl Blessing Verlag, September 2011, und neu zum Buchherbst kommt „Nazi, komm raus!, Wie ich dem Massenmörder Alois Brunner in Syrien auf der Spur war“, Langen Müller Verlag, raus.

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