Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die neuesten „Fallzahlen in Deutschland – Stand: 8.8.2020, 00:00 Uhr (online aktualisiert um 11:05 Uhr) aus dem Robert-Koch-Institut (RKI) zeigen angeblich 9.195 sogenannte Coronatote. Die Anzahl der Fälle wird mit 215.336 angegeben und die Differenz zum Vortag mit +1.122. Die Zahl der Genesenen solle bei geschätzt 196.400 liegen, so der „täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19)“.
Die Fälle seien „laborbestätigt“. Ferner wird festgehalten, dass „in den letzten Wochen … der Anteil an Kreisen, die über einen Zeitraum von 7 Tagen keine COVID-19-Fälle übermittelt haben, deutlich zurückgegangen“ sei. „Parallel dazu ist die COVID-19-Inzidenz in vielen Bundesländern angestiegen.“ RKI-Fazit: „Dieser Trend ist beunruhigend.“
Dennoch sind und bleiben „6,4 Fälle pro 100.000 Einwohner ein tiefer Wert, wenn auch auf diesem „niedrien Niveau weiter leicht angestiegend“.
Wenn das so weitergehe, dann könne das mit der Herdenimmunität noch eine Weile dauern, scheinen sich Kenner und Kritiker einig.
Im „Merkur“ (8.8.2020) wird unter der Überschrift „Zweite Corona-Welle: Virologe Christian Drosten äußert sich erstmals wieder – ‚Wir laufen Gefahr…'“ aus dem Beitrag von Christian Drosten aus der „Zeit“ (7.8.2020) zitiert. Patrick Huljina notiert wie folgt: „Als die Covid-19-Epidemie Deutschland erreichte, hat das Land schnell und gut reagiert. In kaum einer anderen großen Industrienation sind so wenige Menschen an der Krankheit gestorben“, schrieb Drosten, der mit einem Sonderpreis für herausragende Corona-Kommunikation ausgezeichnet wurde, gleich zu Beginn seines am Mittwoch veröffentlichten Gastbeitrags in der „Zeit“. Die erste Welle habe man besser als viele andere kontrollieren können. Dies lag daran, dass man früh getestet habe und zwischen Gesellschaft, Politik und den Infektionswissenschaften ein größeres Vertrauen geherrscht habe als anderswo. „Unser früher und kurzer Lockdown hat der Wirtschaft viel Schaden erspart“, meint der Virologe.“
Unter der Überschrift „Zweite Corona-Welle: Ein Plan für den Herbst“ hält Drosten in „Zeit“ (5.8.2020) zudem fest, dass „ein unsauber abgesteckter Durchseuchungskurs könnte unsere bisherigen Erfolge zunichtemachen, die medizinischen wie die ökonomischen.“ Sicherlich kann man sowohl über die medizinischen wie vor allem die ökonomischen „Erfolge“ streiten.
Keine Frage, dass „die exponentielle Verbreitung des Virus zu kontrollieren und damit die erste Welle zu stoppen“ gelungen ist, würden die einen behaupten, die anderen hingegen ein übliches Ende.
Drosten schreibt, dass sich das Virus „in der Zwischenzeit … immer gleichmäßiger verteilt“ habe, „über die sozialen Schichten und die Alterskohorten hinweg“. Er prognostiziert, dass wir „nach der Urlaubssaison … beobachten“ werden würde, „dass sich die Neuansteckungen auch in geografischer Hinsicht gleichmäßiger verteilen werden als bisher.“ Und er warnt vor der zweiten Welle, die „an vielen Stellen gleichzeitig beginnen“ würde. Die „Cluster“ müsse man bekämpfen, „Übertragungscluster“ wie in Japan „unterbinden“. Drosten meinst, dass „jeder Bürger … in diesem Winter ein Kontakt-Tagebuch führen“ sollte. Darüber könnten Quellclusters festgestellt werden und die Betroffenen „müssen sofort in Heimisolierung“.
Ja, eine Büro- oder Wohngemeinschaft, eine Handball- oder Fußballmannschaft, sogar eine Beriebsabteilung oder eine Schulklasse kann ein solcher Quellcluster sein. Dagegen helfe laut Drosten nur Quarantäne. Besser ganze Abteilungen und Klassen in Quarantäne stecken als ganze Schulen und Betriebe, oder? Laut Drosten, der den aparten Mix aus Quarantäne und Isolierung „Abklingzeit“ nennen wollen würde, reiche „eine Isolierung der Clustermitglieder von fünf Tagen“.
Was Gunter Frank, Wolfgang Wodarg und so weiter dazu sagen und schreiben, das berichten wir in Kürze im WELTEXPRESS.