Lanzarote, Spanien (Weltexpress). „Willst du mich veraschen?“, schrieb ein Bekannter, nachdem ich ihm das Foto geschickt hatte. Ein aktuelles Selfie aus 609 Metern Höhe mit der Unterschrift: „Habe gerade eben den Monte Corona bezwungen!“
Der fühlt sich auf den Arm genommen, muss sich aber der Auskunft von „Tante Google“ geschlagen geben: „Corona (spanisch für „die Krone“) ist ein Vulkankegel im Norden der Kanareninsel Lanzarote. Seine Kegelform ist weithin sichtbar und Wahrzeichen des Inselnordens“.
Ein mittelschwerer schweißtreibender Eineinhalb-Stunden-Aufstieg über scharkantige Lava muss man auf sich nehmen. Dafür bläst einem auf dem Kraterrand der kühle Nordost-Passat von der Sahara her heftig ins Gesicht. Doch die Aussicht ist überwältigend. Mehr Panoramablick an einer Zacke dieser Krone geht nicht.
Nach dem Abstieg fühlt man sich irgendwie schlaff und kaputt. Ob die Krankheits-Symptome so ähnlich sind, frage ich mich bei aller Freude über die Corona-Bezwingung. Hintergrund: Meine Recherche über die beliebte Insel brachte einen „Inzidenz“-Wert hervor, der auf Lanzarote um den Wert 25 pendelt und das trotz geöffneter Kneipen, Hotels, Läden, Strände…