Abgeraten? Der Pilot der polnischen Regierungsmaschine habe beim Anflug auf den russischen Flughafen Smolensk mehrere Befehle der Fluglotsen ignoriert, die Landung abzubrechen und einen anderen Flughafen anzusteuern, sagte der Vize-Chef der russischen Luftwaffe, Alexander Aljoschin.
"Bei einer Entfernung von 2,5 Kilometern stellte der Leiter der Luftraumüberwachung fest, dass die Crew die Geschwindigkeit im Senkflug beschleunigte", sagte Aljoschin. Der Tower habe daraufhin den Befehl gegeben, das Flugzeug in eine horizontale Position zu bringen. Als die Crew diesem Befehl nicht gefolgt sei, hätten die Fluglotsen dem Piloten mehrmals angeordnet, einen anderen Flughafen anzusteuern. "Die Crew setzte den Landeanflug trotzdem fort. Unglücklicherweise endete dies in einer Tragödie", sagte Aljoschin. Laut Interfax stürzte die Maschine beim vierten Landeversuch ab.
Das Flugzeug vom Typ Tu-154, mit dem der polnische Präsident mit einer großen polnischen Delegation zur Teilnahme an den Gedenkveranstaltungen nach Katyn (Russland) fliegen wollte, stürzte am Samstagmorgen bei Smolensk ab. Es gibt keine Überlebenden.
Nach Angaben von Gazeta Wyborcza handelt es sich bei dem Flugplatz in Smolensk um einen Militärflugplatz. Dort gibt es keine notwendigen Navigationsausrüstungen. Die Landung erschwerte zudem noch dichter Nebel.
Andrej Jewsejenkow, Pressesprecher des Gouverneurs des Gebiets Smolensk, teilte mit, dass der Tower der Besatzung des Präsidentenflugzeuges empfohlen hatte, in Minsk zu landen und dann mit anderen Transportmitteln nach Katyn zu fahren.
Aber die Piloten und der Präsident haben ungeachtet des schlechten Wetters entschieden, zu landen.
Wie auch immer: Konkretere Hinweise dürfte der Flugschreiber liefern, der wenige Stunden nach dem Absturz gefunden wurde.