Zwischen Steckenpferd-Jubel und Abriss – Die „Fritz Heckert“, das Urlauberschiff der DDR

Die MS Fritz Heckert in Stralsund. © Foto: Dr. Peer Schmidt-Walther

Wismar, Deutschland (Weltexpress). 23 Mal um die Welt dampfte die „Fritz Heckert“, nachdem sie 1960 von der Helling der Wismarer MTW-Werft unter großem Jubel ins Wasser glitt. Nun hatte auch die DDR ihr „Urlauberschiff“.

Bis 1970 legte der weiße „Stolz der Schiffbauer“ rund 500.000 Seemeilen zurück, bot gut 62.000 Gästen während 198 Reisen zu 67 verschiedenen Häfen preiswert bescheidenen Luxus. Zehn Jahre später schon kam das Aus für das reparaturanfällige Schiff.

Von Rostock ging sie 1986 nach Stralsund, wo sie fünf Jahre lang gammelnd als Wohnschiff an der Ballastkiste dümpelte. Meine Frau Rosemarie, Innenarchitektin, gestaltetet sogar noch einige Bereiche um. Bis der 141 Meter lange 8000-Tonner weggeschleppt und in Arabien zum Pilgerschiff wurde. Am Sund blickte man ihr wehmütig hinterher. Als „Gulf Fantasy“ landete sie schließlich 1999 unter dem Schneidbrenner im indischen Mumbay.

Die Ausstellung über das einzigartige Schiff im Technischen Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern in Wismar lohnt sich anzusehen.

Mehr Informationen auf der Heimatseite www.phantechnikum.de im Weltnetz.

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