Wenn von dieser Situation abgelenkt werden soll, kann der Kommentar nur lauten: fehlgeschlagen! Laßt Euch, Ihr gut bezahlten Politiker, endlich einmal etwas einfallen, das nachhaltig den Arbeitsmarkt positiv verändert! Oder mobilisiert endlich die fähigen Köpfe in Wissenschaft, Industrie, Politik im Rahmen einer gemeinsamen Aktion, die Richtung und die Maßnahmen zum nachhaltigen Überwinden dieser sozio-lethalen Misere der Arbeitslosigkeit, die eine Festschreibung der Verschwendung volkswirtschaftlicher Ressourcen ist, zu erarbeiten und auf den Weg der Realisierung zu bringen! Wenigstens diese Initiative könnten unsere gut dotierten sechshundert Bundestagsabgeordneten hinkriegen – sie sollten sogar daran mitwirken! Bitte!
Hier ein paar konkrete Tips: 1. Die Verbesserung der schienengebundenen Infrastruktur durch neue Hochgeschwindigkeits-Bahnsysteme könnte nachhaltig – für den Zeitraum von ca. zwanzig Jahren – zwei Mio. Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. 2. Die Verstärkung des Einsatzes ökologischer Energie-Gewinnungs-Methoden könnte nachhaltig ca. eine Mio. Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. 3. Die Entdeckung und Umsetzung der Exportfähigkeit von „Ausbildung in Deutschland“ – in allen Ausbildungsarten und –bereichen – könnte ebenfalls nachhaltig ca. eine Mio. Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. 4. Das deutsche Gesundheitssystem birgt mit der international herausragenden Medizintechnik, der international etablierten Pharmazeutik, dem ausgezeichneten Standard von Krankenhäusern und Kureinrichtungen und dem international anerkannten hohen Niveau ärztlicher und pflegerischer Ausbildungen und Fähigkeiten ein hohes Potential zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze.
Wer hat möglicherweise von den aktuellen westerwelligen Ablenkungen Vorteile? Wer fischt im trüben Sumpf der scheingefestigten, tatsächlich aber realanarchisch Merkelschen Turbulenzen? Eindeutig ist die Arbeitgeberseite in ihrer Gesamtheit Nutznießer dieser durch Niedrigst-Löhne und staatliche Aufstockung, durch Leiharbeiter, Teilzeitarbeiter und befristete Arbeitsverhältnisse gekennzeichneten Situation. Noch nie waren die Lohnkosten in Deutschland so niedrig wie heute! Noch nie war die Flexibilität für Arbeitgeber im Hinblick auf Einstellung und Entlassung so groß wie heute! – Die Arbeitgeber fahren – im Vergleich zu den abhängig Beschäftigten – monetär gut dabei. Sie hatten in den letzten dreißig Jahren erhebliche reale Einkommenszuwächse. Allerdings geht einigen wegen der fehlenden Binnenkonjunktur trotzdem nach und nach der Atem aus.
Warum schreien die Gewerkschaften nicht auf? Wann knallen sie ihre Forderungen auf den Tisch? Welche Vorschläge haben sie? – Nur bei auslaufenden Verträgen ist von der Existenz der Gewerkschaften etwas zu hören. Seit Frau Engelen-Kiefer nicht mehr bei Talk-Shows „mitmischt“, hat dort Heiner Geissler notgedrungen die Rolle des Sachwalters sozialer Interessen wahrgenommen. Die „Blässe“ der Gewerkschaften im tarifpolitischen und überhaupt im politischen Geschäft ist ein Signal für die Notwendigkeit, ihr endlich wieder etwas „Farbe“ einzuhauchen, besser: einzuheizen und Dampf zu machen! Im Interesse unserer aller Zukunft, die nicht nur aus einkommensstarken Arbeitgebern, sondern ebenso aus am Einkommenswachstum beteiligten Arbeitnehmern geformt werden sollte.