Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main, die immer nationaler zu werden scheint, weil internationale Hersteller die Messe meiden, wurde auch neue Plug-in-Hybride präsentiert.
Doch die Personen müssen sich nicht zwischen diesem oder jenem Diesel, Benziner oder Kraftwagen mit Elektromotor entscheiden, sondern sie können statt das übliche Entweder-oder zu kaufen, ein Sowohl-als-auch wählen. Das nennt sich Plug-in-Hybride und wird vom Volk auch vollmundig Steckdosenhybrid genannt. Laut Wikipedia ist damit „Kraftfahrzeug mit Hybridantrieb, dessen Akkumulator sowohl über den Verbrennungsmotor als auch am Stromnetz geladen werden kann“, gemeint. „Meist hat er einen größeren Akkumulator als ein reiner Hybrid (Vollhybrid) und stellt so eine Mischform zwischen letzterem und einem Elektroauto dar.“
Akkumulator? Damit ist der Akku und also ein wiederaufladbarer Speicher für elektrische Energie auf elektrochemischer Basis gemeint.
Bisher kam man mit den Hybriden, also den Automobilen sowohl mit Verbrennungsmotor als auch mit Elektromotor nicht weit. Und das lag zum Teil auch an den Akkus. Drei, vier Dutzend Kilometer, dann war der Ofen aus beziehungsweise der Akku alle.
Daimler behauptet mit dem Mercedes-Benz GLE 350 de 4MATIC und GLC 300 e 4MATIC einen „Sprung bei der Reichweite“.
Der Daimler bringt den Mercedes GLE 350 de auf gut und gerne 100 Kilometer. Mit diesem SUV genannten Sport- und Nutzfahrzeug oder auch Geländewagen, mit denen die meisten Leute im Land fahren wie mit einer Limousine, werden Kurzstrecken und Stadtfahrten ohne direkten Einsatz des Verbrennungsmotors möglich. Und möglich macht die deutlich höhere Elektro-Reichweite die 31,2 kWh großen Batterie, die länger hält und in einer halben Stunde wieder voll aufgeladen sein soll. Der Zweiliter-Diesel mit 142 kW/194 PS und der 100 kW-Elektromotor sollen zusammengenommen auf 235 kW/320 PS (700 Newtonmetern) kommen. Das Auto ist übrigens 4,92 Meter lang.
Ganz vorne bei den angenehmen Angeboten ist neben dem Mercedes von Daimler auch ein Opel vom PSA-Konzern dabei. Der Rüsselsheimer SUV Grandland X ist mit 4,48 Meter Länge deutlich kürzer, dafür stecken in ihm gleich drei Motoren und zwar unter der Haube ein 1,6-Liter-Benzin-Motor und zwei Elektromotoren, einer über der Vorder- und einer über der Hinterachse.
Auf der Hausmesse der Opelianer wird der Wagen, der mit 221 kW/301 PS präsentiert wird, stolz vorgezeigt und verraten, dass der Akku für 50 Kilometer reiche, bevor der Verbrennungsmotor zugeschaltet werden müsse.
Auch der 3er der Bayerischen Motoren Werke (BMW) wird als Plug-in-Version 330e vorgezeigt. Das Plug-in-Hybrid-System beinhaltet einen 2,0 Liter großen Vierzylinder-Ottomotor mit 184 PS und einen Elektromotor mit einer Dauerleistung von 50 Kilowatt oder 68 PS sowie eine Spitzenleistung von 80 kW oder 109 PS. Insgesamt soll dieser 3er BMW auf 252 PS (420 Newtonmeter) kommen und ähnlich teuer sein wie der Opel, also rund 50.000 Euro. Angeblich komme man mit dem Akku mehr oder weniger 60 Kilometer weit.
Ford ist mit seinem SUV namens Explorer bei der Länge ganz vorne mit dabei. 5,04 Meter sollen es sein. Der Dreiliter-Sechszylinder (258 kW/350 PS) bringt es mit dem 74 kW/100 PS Elektro-Triebwerk zusammen auf 336 kW/457 PS, aber viel mehr als 40 Kilometer kann man damit wohl nicht stromern. Vielleicht kommen Fahrer mit dem Kuga, dem Kinder-SUV von Ford, der auch als Plug-in-Hybride angeboten wird, weiter?