Berlin ist die Wiege des deutschen Bootsbaus. Namhafte Konstrukteure wie Max Oertz, Arthur Tiller, Claus Engelbrecht, Robert Franz und Manfred Ernst wirkten in der Hauptstadt. Traumhafte Mahagoniboote der Marken Beelitz, Schneider, Marchot, Panther und Pfennig wurden noch bis in die 60er Jahre in Berlin gebaut.
Einige dieser inzwischen oft seltenen Exemplare sind in der Klassiker- und Refit-Halle (Halle 4) zu sehen. Auf über 2.000 Quadratmetern präsentieren die wichtigsten Vereine und Freundeskreise eine einzigartige Sammlung von klassischen Segelyachten und Motorbooten. Holzbootsbauer, Werften, Refit-Betriebe und internationale Farbenhersteller zeigen die gesamte Bandbreite an Restaurierungstechniken und Oberflächen- behandlung.
Eines der ältesten ausgestellten Boot ist die Barbara II, die als Botschafterin der Boot und Fun Berlin auf Klassikerveranstaltungen und den Seen und Flüssen in und um Berlin unterwegs ist. Laut Aussagen des langjährigen Eigners wurde der Rumpf 1927 als Autoboot von der Robert Franz Werft in Niederlehme/Brandenburg gebaut. 1956 wurde das Boot, das damals ausgebrannt im Wannseehafen lag, restauriert. Der bis heute erhaltene Kajüt- und Decksaufbau aus Lärche und Mahagoni wurde nach alten Rissen von sogenannten Vorderkajütkreuzern der Robert Franz Werft aus den frühen 30er Jahren angefertigt. Die Kajütreling und andere Beschläge wurden von Hand gelötet und verchromt.
Im Refit-Bereich präsentieren sich Hersteller mit ihren innovativen Produkten und Methoden für eine gelungene Restauration. Im Vortragsprogramm werden Refit-Methoden für unterschiedliche Materialien wie Holz, Stahl und Kunststoff vorgestellt. Experten erklären, was beim Kauf von klassischen Booten beachtet werden sollte.
Liebhaber von Klassikern, die sich kein eigenes Boot zulegen wollen, werden analog zum traditionellen Chartermarkt in der Klassikerhalle fündig und können vor Ort ein klassisches Boot buchen, das ihrer Individualität Ausdruck verleiht.
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Presseinformation der Messe Berlin GmbH vom 19.11.2009.