Hannover, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Fahrlässig oder vorsätzlich, das ist hier die Frage. Oder etwa doch: schlicht zu doof? Bei der Conti genannten Continental AG mit Sitz in Hannover wurden Grenzwerte missachtet. „Bauteile“ sollen „ausgeliefert“ worden sein, „bei denen der Grenzwert für den Bleigehalt überschritten ist“, schreibt Jan C. Wehmeyer in „Bild“.
Unter der Überschrift „Millionen Fahrzeuge weltweit betroffen – Blei-Skandal bei Continental“ meint Wehmeyer, dass „eine neue Affäre … die Auto-Industrie“ erschüttere. Ein nicht näher benannten „Konzernsprecher“ wird mit den Worten „Das hätte uns nicht passieren dürfen. Es war unser Fehler. Wir haben die gesetzlichen Anforderungen übersehen“ zitiert.
Sind die Verantwortlichen bei Conti nicht blöd, sondern blind? Scheffelt die Conti-Bourgeoisie ihre Millionen und Milliarden auf dem Rücken von vergifteten Autofahrer? Noch scheinen sich die Verantwortlichen hinter den Kulissen heftig darüber zu streiten, ob die betroffenen Fahrzeuge zurückgerufen werden müssen. Die betroffenen Teile seien laut „Focus“ (9.8.2019) „schätzungsweise“ in „mehrere Millionen Autos“ stecken, die „alle … nach 2013 produziert worden sein.“
Laut „Bild“ seien „die Komponenten in Fahrzeugen fast aller Autohersteller weltweit zu finden“.
Unter dem Titel „Continental lieferte jahrelang Autoteile mit zu hohem Bleigehalt“ heißt es in „Spiegel-Online“ (9.8.2019), dass „mögliche Rückrufe nicht ausgeschlossen“ wären. Weiter heißt es zum Skandal: „Man habe die „geringfügige Überschreitung“ der gesetzlichen Grenzwerte selbst festgestellt und Anfang Juni den zuständigen Behörden gemeldet, teilte Continental am Freitagabend in Hannover mit.“
Laut „Finanzen.net“ (10.8.2019) verlange Kraftfahrtbundesamt „von Continental und den Herstellern nun eidesstattliche Versicherungen und Gutachten darüber, dass der Bleigehalt in allen Bauteilen gesetzeskonform ist“.
Laut „NDR“ (7.8.2019) der der Gewinn beim DAX-Konzern „um ein Viertel auf 868 Millionen Euro“ zurückgegangen. Tendenz: fallend. Nicht nur Lohnarbeitern drohen Entlassungen, sondern Werke Schließungen. Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer erwarte laut „NDR“ kein „Nachlassen des Gegenwindes“. Zudem gelte es, die „Standortstrategie“ zu „überprüfen“.