Next Generation, next Niveau oder Der neue Ford Focus – kompakt und klasse ab 18.700 Euro

Der neue Ford Focus im Juni 2018.
Zwei verschiedene Ford Focus im Fokus. © Ford

Nizza, Frankreich (Weltexpress). Kaum wiederzuerkennen ist der neue Ford Focus, wenn man ihn mit seinen früheren Vorgängern vergleicht. Kein Wunder, denn der neue, der aktuell in Nizza der Weltpresse vorgestellt wird, gehört zur vierten Generation. Das Automobil sollte also mit seinen Aufgaben gewachsen sein.

Aalglatt geht anders

Der neue Ford Focus im Juni 2018.
Focus der vierten Generation zum Fahren durch das Hinterland von Nizza. © Ford

Doch sowohl die Front- als auch die Heckansicht lassen ihn gegenüber seinem direkten Vorgängen noch einmal einen zacken kompakter und kräftiger aussehen. Anders gesagt: Aalglatt geht anders. Oder auch: Vorne reißt er gewaltig die Schnauze auf und hinten die Klappe zum Kofferraum. So weiß wird das Papier, auf dem die vierte Generation des Ford Focus entwickelt wurde wohl nicht gewesen sein, denn das Volumenmodell des US-amerikanischen Herstellers mit Hauptsitz in Dearborn, Michigan, ist immer noch ein Ford, der sich in Europa nach wie vor wie geschnitten Brot verkaufen soll.

Damit das so bleibt wird der neue Focus im Werk Saarlouis als fünftürige Fließheck-Limousine gebaut und soll in seiner einfachsten Variante, und das ist immerhin ein 1,0-Liter Eco-Boost-Motor mit 63 kW/85 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe, für 18.700 Euro in die Kaufhäuser. Gut, der Kraftwagen ist jetzt kein Kraftpaket, aber immerhin Kompaktklasse.

Und er macht mehr her, weil er sportlicher und kräftiger auf das Auge des Betrachters wirkt. Der Kühlergrill sieht geiler aus, weil er nicht schlitzig ist, sondern gewaltiger, die Seiten wirken dank Sicken und das Heck zeigt Kante sowie zweigeteilte Rückleuchten.

Beste Kompaktklasse

Der neue Ford Focus im Juni 2018.
Ein Focs Vignale in flotter Fahrt. © Ford

Diplomkaufmann Wolfgang Kopplin, seines Zeichens gestern noch stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung und Geschäftsführer für Marketing und Verkauf der Ford-Werke GmbH in Köln, weilte zwar nicht in und um Nizza, aber seine Worte vom „besten Auto in der Kompaktklasse“ wurden offensichtlich bei Kollegen der schreibenden Zunft gehört.

Für die Journalisten deutscher Zunge waren über eine Hand voll Sachverständige in einem Ressort nach der französische Gemeinde Fayence, um in einem gut gekühlten weißen Zelt die heißen Fahrzeuge, die ganz in Blau gehalten waren, vorzustellen.

Vom Chefdesigner Amko Leenarzs bis zum Chefingenieur Helmut Reder reichte der illustre Kreis um die offenbar besten Limousinen der Kompaktklasse. Simon Palmer sprach über Motoren, Thomas Lukaszewicz über allerlei Assistenzsysteme und automatisches Autofahren und sogar der Chefverkäufer Hans-Jörg Klein wusste Wissenswertes zu verkünden, beispielsweise das „sich alle 48 Sekunden irgendwo auf der Welt ein Kunde für einen Ford Focus“ entscheidet.

Klein folgt auf Kopplin und lobt das Niveau

Der neue Ford Focus im Juni 2018.
Zwei heiße Focus im gut gekühlten Ford-Focus-Zelt. © Ford

Und wir wissen zu verkünden, dass Hans-Jörg Klein auf Kopplin folgt, der angeblich auf eigenen Wunsch geht. Laut Pressemitteilung vom 29.6.2018 sei Klein „mit Wirkung zum 1. September zum neuen Geschäftsführer Marketing und Verkauf in die Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH berufen.

Diese Erfolgsgeschichte seit 1998, als der erste Focus im Warenhaus erschien, sollen, so sagt Klein, „mehr als 16 Millionen Exemplare verkauft“ worden sein. Das ist eine beachtliche Zahl, die das Fahrzeug „mehrfach zum meistverkauften Auto der Welt“ machte.

Antrieb und Automatik

Der neue Ford Focus im Juni 2018.
So sieht ein Motor in einem Focus Vignale aus. © Ford

Wer das Fahrzeug flott fortbewegen will und nicht nur das Pedal drücken, sondern sich in die Sitze, der greife zu entsprechenden Leistungsstufen, bei den Benzinern zum 1.5 EcoBoost mit 150 PS ab 25.200 EUR oder zum 1.5 EcoBoost mit 182 PS ab 27.700 EUR beziehungsweise bei den Diesel-Motoren zum 1.5 EcoBlue mit 120 PS ab 24.100 EUR oder zum 2.0 EcoBlue mit 150 PS ab 27.800 EUR.

Alle Benziner bietet Ford als Dreizylinder an und legt Wert auf die „intelligente Zylindersteuerung“. Das An- und Abschalten des dritten Zylindern merkt man nicht. Das geschehe „in nur 14 Millisekunden – rund 20 Mal schneller als ein menschlicher Lidschlag“, so Klein. Die Technik spare Kraftstoff, schone die Umwelt und so seien alle Motoren laut Klein gemäß Euro 6d-TEMP eingestuft, also auch die Diesel für Vielfahrer und Gewerbekunden.

Wenn der kraftvolle Durchzug beim Antrieb auch noch mit einer 8-Gang-Automatik mit Wandler-Automatik gepaart wird, dann kommt der Focus schneller aus dem Stand auf 100 km/h. Und 0,6 Sekunden ist schneller.

Platz für Kreuz und Koffer

Der neue Ford Focus im Juni 2018.
Klappe auf und laden. © Ford

Nicht nur die Klappe, auch der Platz im Kofferraum ist größer geworden. Beim Fünftürer ist der Raum um 25 Liter auf 341 Liter vergrößert worden. Und die Rücksitzbank kann auch noch umgeklappt werden. Dann kommen noch einmal 95 Liter hinzu. Von einem Kofferraumvolumen von „insgesamt 1.354 Liter“ ist die Rede.

Die „Ergonomie-Sitze für Fahrer und Beifahrer“ bieten „18-fach einstellbare“ Position „in der Höhe, nach vorne oder hinten und in der Neigung der Rückenlehne“. Leider kommen die Hintensitzenden zu kurz. Nicht nur verschiedenste Sitzpositionen wären wünschenswert, sondern auch Heizen und Kühlen der Sitze hinten wären wunderbar wie auch automatisches Massieren, oder? Doch für die Kompaktklasse ist das alles gut und besser als vorher.

Der Ford Focus der vierten Generation soll im September von Saarlouis aus zum Kunden kommen. Der Focus als Kombi – und der sagt mir mehr zu, weil er 11 Zentimeter länger ist und ernsthaft mehr Platz bietet – soll nur 1.000 EUR mehr kosten. Warum noch Schrägheck?

In Aussicht gestellt wurde in Frankreich der Focus Active, der eine Art Soft-SUV sein soll, und von einer noch famoseren Variante des Focus Vignale wurde geflüstert. Schaun mehr mal, dann sehn mer scho.

Fotoreportage

Mehr Bilder zum Beitrag sind in der Fotoreportage: Neue Generation, neues Niveau – Der Focus von Ford für 2018 und folgende Jahre von Ted Prudenter zu sehen.

Anmerkung:

Die Recherche wurde von der Ford-Werke GmbH, Köln, unterstützt.

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