Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Aufnahme der NATO-Bombenangriffe gegen das hell erleuchtete Belgrad, der Hauptstadt der Bundesrepublik Jugoslawien, am 24. März 1999 zerstörte nicht nur zwischen Pristina, Nis und Novi Sad Leben und Infratstruktur in einem Staat, der Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und der friedensstiftenden Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit des Jahres 1975 in Helsinki gewesen war. Die Bomben hatten Wirkung: sie zerschmetterten die gesamte völkerrechtliche Ordnung, die bis zu diesem „Angriffskrieg ohne jede Legitimation“ erreicht worden war. Das galt vor allem für sie Charta von Paris aus dem November 1990, Dadurch sollte auf Dauer Krieg aus Europa verbannt werden. Bill Clinton und Madelaine Albright haben diesen berechtigten Wunsch der Europäer zerschmetter. Aber, es waren nicht nur die Vereinigten Staaten, die den Krieg naxh Europa zurückgebracht haben. Es waren neben der Regierung unseres eigenen Landes alle anderen Regierungen in der NATO, die diesen verhängnisvollen Weg mitgegangen sind.
Jedem war klar, dass Kosovo gemeint, aber Barcelona, Bozen, Nikosia, Eupen, Edinburgh und die Åland-Inseln betroffen sein würden
Schon vor dem Angriff der NATO-Bomber auf die Bundesrepublik Jugoslawien war jedem Beteiligten klar, dass das amerikanische Drängen auf die staatliche Unabhängigkeit des Kosovo unter Bruch der staatlichen Integrität Jugoslawiens einen Preis haben würde. Diese Preise wären von einer Reihe von Staaten zu zahlen, die sich alle als Teilnehmer in der NATO-Kriegsfront befanden, darunter Spanien. Weder NATO noch Europäische Union nahmen Rücksicht auf jene Staaten, die als einzigen Ausweg im Abstimmungsverfahren von NATO und EU bestenfalls zu Enthaltungen greifen durften. Um amerikanische Neugliederungsüberlegungen in Europa verwirklichen zu können, mussten europäische Staaten in den sauren Apfel beißen. Ihre eigene staatliche Integrität musste auf dem NATO-Altar geopfert oder einem irreparablen Risiko ausgesetzt werden. Spanien ist eines dieser Länder.