Berlin, Deutschland (Weltexpress). Eleonore (Emma de Caunes) geht es schlecht. Ihr Vater (Alain Chamfort) ist kürzlich gestorben, Die selbstständige Fotografin wird mit dem Verlust nicht so recht fertig. Trinkt viel, schluckt reichlich Tabletten. Die Auftragslage ist auch nicht mehr so gut. Sie braucht Geld, sie muss dringend das Haus in der Bretagne verkaufen, das sie von ihm geerbt hat. Ihr Ex-Freund Samuel (Yannick Renier) begleitet sie, mit ihm hat sie hier so manchen schönen Sommer verbracht. Die freundliche Maklerin Claire (Jeanne Rosa) führt potentielle Käufer durch das idyllisch gelegene Gebäude.
Alle drei verleben ein eigenartiges Wochenende voller Überraschungen und extremen emotionalen Höhen und Tiefen. Zorn, Wut, Trauer, aber auch Heiterkeit und Ausgelassenheit, all das gehört zu diesem Wechselbad der Gefühle.
Um Abschiednehmen, um Loslassen, darum geht es vor allem in der melancholischen Komödie „Die Schlösser aus Sand“. Immer wieder kommen bei Eleonore Erinnerungen an den geliebten Vater hoch, es scheint, als komme sie über den Schmerz nicht mehr hinweg. Erst als das Haus verkauft ist, findet sie Frieden. Doch das Ende ihrer Beziehung mit Samuel hat sie nicht verarbeitet. Sie tut sich schwer mit ihm. Will ihn, der nun eine andere hat, provozieren, gleichzeitig sucht sie bei ihm Trost.
Es ist nicht nur ihre Trauer, es sind auch ihre Widersprüche, an denen Eleonore förmlich zu zerbrechen scheint. Überhaupt sind es vielschichtige Charaktere, die Regisseur Olivier Jahan mit seinen nicht allzu bekannten, aber durchweg sehr ordentlichen Darstellern geschaffen hat. Samuel wirkt vorwärtsstrebend und weitaus stabiler als seine Ex-Freundin, leidet aber unter Selbstzweifeln. Und wer hätte gedacht, dass die geschäftstüchtige Maklerin bei einem Essen in einem Restaurant spontan ein Lied anstimmt? Mit dem sie Eleonore auch noch zu Tränen rührt. Wenig später weicht alle Schwere einer plötzlichen Leichtigkeit, wie der Wind, der dunkle Regenwolken vertreibt. Es ist Champagner am Strand, der bei den dreien für blendende Laune nebst unerwarteten sportlichen Einlagen sorgt. Die wildromantische Bretagne erweist sich als idealer Schauplatz für diesen schön fotografierten Film, wechseln hier doch, so Olivier Jahan, die Landschaften schnell vom Lieblichen zum Schroffen. Das Haus, in dem gedreht wurde, gehört übrigens seinem Vater.