Steinmeier gibt sich sicher zu wissen, dass es „eine europäische Friedensordnung nur mit einer Einbindung Russlands geben“ könne. Russland sollte laut Steinmeier wieder stärker in das internationale Krisenmanagement eingebunden werden. „In vielen ”¦ Krisen – allen voran in Syrien – werden wir ohne Russland keine Lösung finden“, so der Außenminister in seiner Rede, die auf der Webseite des Auswärtigen Amtes veröffentlicht wurde. Deshalb müsse Russland langfristig in die internationale Ordnung eingebunden werden. Aber wie, ohne die geopolitischen Interessen der USA, die Russland in den Zangengriff genommen haben, wobei sich Putins Imperium gemäß den Worten des verstorbenen Peter Scholl-Latour, zwischen NATO, die nach Osten drängt, Islam, der nach Norden und Westen drängt, und China, das nach Norden drängt, befände. Zwar scheint Russland im inneren stabiler denn je, doch an den Ränder reihen sich reihen sich die Probleme von Minsk bis Wladiwostok aneinander, verketten sich die Krisen: zum Krieg? Keine Frage: das aktuelle Russland soll verrückt werden, vielleicht nicht auf dem europäischen Kontinent, aber im Süden und Osten.
Steinmeier wird konkret und nennt den Konflikt mit Russland und in der Ostukraine“. Von einem Konflikt mit der Ukraine spricht er nicht, das ist scheinbar nur der Ort, vor allem der Ort Ostukraine, für die er „Zeit und Energie“ gab. Das wundert wenig, ist doch Deutschland nach wie vor ein Vasallenstaat der Vereinigten Staaten von Amerika (USA), zudem ist der ukrainische Schokoladenkönig, Oligarch und Putsch-Präsident Poroschenko in der Stadt, mit dem er überlegen wolle, „wann wir die nächsten gemeinsamen Anstrengungen im Normandie-Format unternehmen“, schließlich ginge es um Krieg und Frieden und eine funktionierende Sicherheitsordnung in Europa. Im fällt offenbar die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ein und er verliert darüber ein paar Worte zu der 1975 gegründeten Veranstaltung, zu der nicht nur die Staaten Europas (ohne Kosovo, aber mit sämtlichen Nachfolgestaaten der Sowjetunion) sondern auch die Türkei, die Mongolei sowie die USA und Kanada gehören.
Steinmeier schwenkt allerdings zum Iran ab, weiter nach Syrien, nennt Libyen, wobei ihm einfällt, dass der „Support von Russland und den USA“. Ohne Russland geht es im mittleren und nahe Osten offenbar nicht und in weiten Teilen Europas überhaupt nicht. Dennoch schwärmt Steinmeier von der „engen und guten Beziehung zur US-Administration“. Mit John Kerry, den er beim Namen nennt, scheint Steinmeier bestens klarzukommen. Obwohl die USA der wichtigste Partner der Deutschen ist und bleiben solle, spricht er die zukünftige Rolle Russlands an und zitiert den jüngst verstorbenen Egon Bahr mit den Worten „Die Beziehungen zu unseren amerikanischen Verbündeten sind zwar unverzichtbar, Russland auf dem europäischen Kontinent ist unverrückbar.
Die Einkreisung und Isolierung Russlands wird auch nach den bedeutungslosen Worten von Steinmeier weitergehen. Deutschland steht als Vasall der USA Gewehr bei Fuß.