Die Justiz in Frankreich ermittelt und das seit Juli 2014. Das französische Verteidigungsministerium bestätigte, dass die Pariser Staatsanwaltschaft wegen der Vorwürfe bereits im Juli 2014 Ermittlungen eingeleitet hat. Auch Frankreichs Verteidigungsministerium soll im Sommer 2014 interne Ermittlungen zu dem Fall eingeleitet haben. Einerseits Ermittlungen eingeleitet, andererseits sollen die Betroffenen bislang nicht befragt worden sein. Was ist das für eine Ermittlung?
Scheinbar wird mehr gedruckst und gedeckelt statt ermittelt und aufgeklärt. Doch die Schande ist selbst in Paris der französischen Elite mittlerweile so peinlich, dass der französische Präsident Francois Hollande, der gleichzeitig Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte ist, umgehend nach Veröffentlichung des Guardian-Artikels den Fall unter seine persönliche Kontrolle genommen hat.
„The Guardian aus London war die erste Zeitung“, wie Sputnik mitteilt, „die einen Artikel zu diesem Thema veröffentlicht hatte. Die Zeitung hatte Einblick in ein UN-Geheimdokument mit Zeugenaussagen von sechs Kindern im Alter von neun bis 15 Jahren aus der Republik. Nach ‚Guardian‘-Informationen sollen die Kinder in einem Flüchtlingslager am Flughafen nahe der Hauptstadt Bangui von französischen Soldaten zu sexuellen Kontakten genötigt worden sein.“
Vor wenigen Tagen bestätigte das französische Verteidigungsministerium, dass die Kinder "ausführliche" Zeugenaussagen gemacht hätten und die Vorwürfe "extrem schwer" seien.
Kürzlich betonte Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian in einem Interview mit der Zeitschrift Le Journal du Dimanche (JDD), dass die Soldaten als Repräsentanten Frankreichs wegen ihres Fehlverhaltens während der Mission zur Rechenschaft gezogen werden müssen.
Laut Le Journal du Dimanche ist der Schaden für das Image Frankreichs und seiner Armee in Afrika wegen dieses Vorfalls enorm.
Der Skandal geht noch weiter. Laut Guardian soll ein schwedischer Mitarbeiter der Vereinten Nationen (UNO) suspendiert worden sein, „weil er den fraglichen Bericht an die französischen Behörden weiterleitete, nachdem die UNO nichts unternommen habe, um den Kindesmissbrauch zu stoppen“, heisst es in Spiegel-Online (29.04.2015), die festhalten, dass „die Suspendierung von einem UNO-Sprecher in New York bestätigt“ worden sei.