Nach vier Niederlagen am Stück auch wegen angespannter Personallage hat der DEL-Rekordmeister seinen Platz unter den sechs Topteams und damit die direkte Qualifikation für die Play-offs eingebüßt. Noch stehen sieben Partien der DEL-Hauptrunde aus und bei vier Zählern Rückstand auf Rang sechs bedarf es für die dahinter positionierten Hauptstädter eines fulminanten Endspurts, um noch den Sprung unter die Top Sechs zu schaffen.
Gleichwohl erklärte Krupp unbeirrt, man wolle von einem möglichst vorderen Rang in die entscheidende Play-off-Phase starten.
Von zwischenzeitlich Rang elf waren die Eisbären unter Krupp, der Chefcoach Jeff Tomlinson abgelöst hatte, auf Platz fünf vorgestoßen. Doch gegen den erwähnten Substanzverlust wegen der Ausfälle konnte auch der erste deutsche NHL-Sieger nicht viel ausrichten.
Wobei bei den jüngsten Verlustpartien eine Tendenz auftrat, die dem Geschehen einen bitteren Beigeschmack verlieh: Eigentlich ordentlich gespielt, aber dann jeweils die drei Punkte in der Schlussphase aus der Hand gegeben!
So war von Krupp nach dem 4:6 beim Heimspiel am Freitag gegen Krefeld erstmals in der O 2 Arena von einer „Enttäuschung“ und einer „bitteren Niederlage“ die Rede.
1:0 geführt, 2:1 vorn gelegen, aus dem 2:3 ein 4:3 gemacht und doch in den letzten fünf Minuten 4:6 gegen die vor Anpfiff auf elf platzierten Gäste verloren!
Dass es mit den verletzten Stürmern Andre Rankel, Marc Noebels, Mark Bell sowie Abräumer Casey Borer vermutlich ein anderes Resultat gegeben hätte – geschenkt!
Kapitän-Vertreter Frank Hördler auf die Frage, wie zu erklären sei, dass jüngst immer wieder Spiele am Ende verloren würden: „Ich denke, das ist mehr eine Kopfsache als ein physisches Problem”¦uns fehlt momentan einfach die Konstanz über 60 Minuten.“
Die Mannschaft der Eisbären ist bei dezimiertem Kader in der Lage, erfolgreich nach vorne zu spielen, aber sie ist nicht stabil und kompakt in ihrem Spiel, wenn der Gegner massiven Druck aufbaut. Dann verliert sie Ordnung und Übersicht. So kam die Top-Reihe der Krefelder mit dem überragenden Nationalspieler Daniel Pietta, der gerade einen Zehnjahres-Rentenvertrag erhalten hatte und gegen die Berliner fünf Scorerpunkte markierte, Marcel Müller und Herberts Vasiljevs viel zu leicht zu Chancen und Treffern.
„Wir geben nicht so gern die Scheibe her und riskieren dann einen Scheibenverlust in Situationen, wo man mitunter die Scheibe einfach weg aus dem eigenen Drittel schießen sollte“, erklärt Hördler eine Eigenheit, die den Berliner das Leben erschwert. Weil man dann durch des Gegners Forechecking und Scheibenverlust leicht in höchste Gefahr gerät, statt den Puck in bedrängter Situation mit „einfachem Spiel“ einfach aus der Gefahrenzone zu befördern.
Beim Auswärtsauftritt in Wolfsburg drehten die Berliner das 0:1 zu einem 2:1, um dann schon im zweiten Drittel die Kontrolle und letztlich 2:4 zu verlieren.
Bis zum Heimspiel am 13. Februar gegen Augsburg stehen Regeneration/Reha-Training/Training auf dem Programm. Verteidiger Jens Baxmann hält sich beim Turnier mit der Nationalmannschaft in der Slowakei fit. Kollege Alex Trivellato tut Gleiches mit Italiens Auswahl in Wien. Und die jungen Ergänzungsspieler der Eisbären, Vincent Schlenker, Jonas Müller, Sven Ziegler und Torhüter Matthias Niederberger kämpfen für den Kooperationspartner Dresdner Eislöwen in der DEL 2 um Punkte.