Viele Leserinnen und Leser des WELTEXPRESS werden sich jetzt fragen, in welchem Auto der Autor wohl gesessen haben mag. Die Antwort ist einfach: in einem Outlander von Mitsubishi. Schade nur, dass ich länger darauf warten musste, als gewollt, denn zur Fahrzeugpräsentation von Mitsubishi konnte ich nicht, und zwei Wochen nach der Anlieferung musste der Wagen wieder weg. Garstig ist das Auto-Journalisten-Leben.
Alle guten Dinge sind drei
Die Geschichte des Outlander von Mitsubishi ist kürzer als sein Leben lang ist. In Asien begann seine Karriere 2001 als Airtrek, bevor er als Outlander 2003 in Nordamerika präsentiert und verkauft wurde. Von Anfang an war der SUV ein Kombi, der in seiner ersten Generation mit Ottomotoren angetreiben wurde. Die zweite Generation wartete mit Otto- und Dieselmotoren auf wie die dritte Generation, zu der sich seit Mai 2014 die dritte Antriebsvariante gesellte. Mehr über Geschichte und Gegenwart des Mitsubishi Outlander bei Wikipedia.
Zero CO2
Nach Benzin- und Dieselvarianten zeigt sich Mitsubishi mit der Elektro-Antriebstechnik der Zukunft zugewandt. Konventionelle und zukunftsweisende Antriebstechnik wurde im komplett neu entwickelten Crossover kombiniert und bietet Umweltfreundlichkeit und Reichweite in einem Automobil eines Großserienherstellers, der zudem die On- und Offroadfähigkeit eines Allradlers aufweist.
Quick and Quit
Auf Straßen und abseits des Asphalts fährt sich der Outländer Plug-in Hybrid prima. Er beschleunigt laut Hersteller von 0 auf 100 km/h in 11 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit wird mit „170 km/h (abgeregelt)“ angegeben. Quick ist das Übliche, Quit das Besondere.
Den Outlander hört man kaum. Selbst bei heruntergelassenen Scheiben und im E-Modus durch Mutter Natur reisend riecht und hört man, was man sieht. Und das ist nicht das Auto. Wenn, dann kommt der Lärm aus den Lautsprechern und die können wir regeln, wie es uns gefällt.
PHEV
Der Outlander ist im Grunde ein Hybrid, denn er kombiniert Benzin- mit Elektromotor. Der Benziner holt sich die Energie von der Batterie, die sich unter dem Boden der Karosserie befindet, und lädt sie wieder auf. Weil das Aufladen auch über die Steckdose drin ist, darf das Auto namens Outlander den Zusatz Plug-in Hybrid Electric Vehicle (kurz PHEV) tragen.
Ist der Akku voll geladen
”¦ fährt der Wagen elektrisch. Dann ist der Outlander PHEV ein E-Auto. Wurde – umgangssprachliche formuliert – viel „Strom verbrauchen“, dann schaltet der Personenkraftwagen automatisch auf Hybrid und fährt mal mit Benzin, mal mit elektrischem Strom, aber immer mit einer Person hinterm Steuer. Hybride Antriebssysteme bestehen aus einer Kombination von mindestens zwei verschiedenen und getrennten Energiespeicher- und Antriebssystemen. In diesem Fall einem Benzinmotor sowie einem Elektromotor vorn und einem Elektromotor hinten.
Bei drei Motoren findet sich nirgendwo ein Knopp, mit dem man seine Karre zwingen könnte, im E-Modus zu fahren. Der Rechner rechnet, schaltet und waltet – mit unsichtbarer Hand, wie es ihm gefällt, also wie die Meister von Mitsubishi ihn programmiert haben.
Die Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 12 Kilowattstunden lud ich mit leichter Hand von der heimischen Steckdose aus auf. Am nächsten Tag durfte meine Tochter „Strom tanken“ und am übernächsten Tag meine Mama. Die Technik kinderleich und omalocker. Papa zahlt. Das „Tanken dahoim“ dauert länger (5 Stunden Normalaufladung bei 230 V/10A) als an einer dafür vorgesehenen Ladestation (eine gute halbe Stunde dauert die 80-Prozent-Schnellaufladung, doch die Schnellaufladestationen sind noch sehr selten), ist aber über Nacht locker geschafft.
Im Notfall wählt der Fahrer die „Charge“-Funktion, dann brennt der Benziner für die Fahrt und füllt gleichzeitig die Akkus und zwar „zu 80 Prozent in 40 Minuten“, wie Mitsubishi mitteilt.
Nicht vergessen: Die elektrischen Antriebsmotoren an den Achsen „arbeiten als Generatoren“ beim „Bremsen und im Schubbetrieb … und wandeln kinetische Energie in elektrische Energie zum Aufladen der Batterie um“.
Das Stromgeschäft
… mit dem Outlander ist jedoch keine Einbahnstraße. Wo was rein geht, da geht auch was raus. Immer und überall kann König Kunde dem Auto Strom entnehmen und damit in freier Natur seinen Kaffeevollautomat laufen lassen und die Becher Kaffee dann in die vielen Vorrichtungen für Behältnisse packen.
Bestens dran sind Outlander PHEV-Fahrer, wenn sie gleichzeitig Hausbesitzer mit Photovoltaik-Anlagen sind. Sie können in diesem guten Fall die Mobilität und Immobilität miteinander mixen. Daraus wird ein günstiger Fall. Überschüssiger Strom aus der Anlage im Haus kann nämlich ins Auto überführt werden. Das kostet keinen Cent! Umgekehrt kann im Auto gespeicherte Energie im Falle eines Falles ins Haus geleitet werden. Der Outlander dient seinem Halter- und Haus- und Hofbesitzer und liefert Strom fürs Haus-und-Hof-Stromnetz. Für die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom dient die „Power Box“. Mitsubishi macht`s mit bidirektional ladefähige E-Autos möglich, dass aus Serienfahrzeugen für den Massenmarkt Energie in intelligente Stromnetze gespeist wird. Und das ist gut so, wie der Berliner sagt.
Fazit
Für die vielen kleinen Fahrten, die ein WELTEXPRESS-Journalist Tag für Tag in Berlin und Brandenburg mit dem Auto unterwegs sein muss, ist der Stromer spitze, vor allem dann, wenn man über Nacht bei Leuten laden kann, die man nicht bezahlen braucht. Die Haltbarkeit der Batterien konnten wir leider nicht testen.
Mehr Infos wie beispielsweise ein Werbebideo mit Überlänge samt Schönling als kritiklose Mediennutte, die sich als „Motor-Journalist“ preisgibt, unter dem Titel Mitsubishi Outlander PHEV Film auf YouTube oder unter Mitsubishi Motors.