Von außen ist der Elektro-Golf am geschlossenen schwarzen Kühlergrill mit blauer Querspange, LED-Scheinwerfern und dunkelroten LED-Rückleuchten, dem Dachkantenspoiler in Wagenfarbe, aerodynamisch optimierten 16-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 205er Reifen sowie am fehlenden Abgas-Endrohr zu erkennen.
Das 85 kW/115 PS starke Fahrzeug ist ab sofort ab 34 900 Euro zu haben. Auch wenn das eine ganze Stange Geld ist – dafür fährt der Elektro-Golf sparsam und abgasfrei. Auf 100 Kilometern „frisst“ er Strom für lediglich 3,28 Euro. Außerdem wird er zehn Jahre lang von der Kfz-Steuer befreit. Auch wenn er je nach Streckenprofil, Fahrweise und Zuladung nur eine Reichweite zwischen 130 Kilometern und 190 Kilometern hat – mit ihm kann man auf jeden Fall zügig vorankommen. Sein maximales Drehmoment von 270 Nm steht vom Start weg zur Verfügung, und so wundert es nicht, dass der Kompakte in 4,2 Sekunden von Null auf Tempo 60 flitzt. Der Golf mit der Batterie an Bord ist rund 300 Kilogramm schwerer als ein entsprechender Benziner und hat deshalb eine etwas straffere Federung.
Schon die Serienausstattung des Elektro-Golf kann sich sehen lassen: Eine Klimaautomatik, eine beheizbare Frontscheibe, ein Highend-Radio-Navigationssystem, Alufelgen und die erstmals bei Volkswagen eingesetzten Voll-LED-Scheinwerfer sind ab Werk an Bord. Das Interieur ist mit dem des „normalen“ Golf nahezu identisch – allerdings wird statt des Drehzahlmessers eine Energieanzeige für die Rückgewinnung eingepflanzt. In punkto Platzangebot müssen die Passagiere keine Einschränkungen in Kauf nehmen, denn der Elektroantrieb und dessen Technik nehmen denselben Raum ein wie der klassische Verbrennungsmotor und dessen Kraftstofftank.
Wenn die Reise losgehen soll, wird wie üblich der Anlasser betätigt, was im Display mit „Ready“ quittiert wird. Es ist keinerlei Motorgeräusch zu vernehmen, doch der Elektro-Golf legt los, sobald der Fahrer das Elektropedal – anstelle des Gaspedals – betätigt. Der Antritt ist enorm und macht echt Laune. Und selbst im Berliner Stadtverkehr mit seinen zahlreichen Ampeln und fehlender grüner Welle sowie seinen Staus auf Stadtautobahnen war die Reichweite bei einer Testfahrt wirklich akzeptabel: Nach gefahrenen 150 Kilometern war noch Strom da für weitere etwa 25 Kilometer.
Für die Batterie gewährt Volkswagen eine achtjährige Garantie bis 160 000 Kilometer Laufleistung, und der Käufer erhält in den ersten drei Jahren für bis zu 30 Tage pro Jahr kostenlos ein VW-Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, wenn er eine längere Reise plant. Das Laden der Batterie soll 13 Stunden dauern, wenn eine 220-Volt-Haushaltsteckdose benutzt wird. Acht Stunden soll das Laden an einer Wallbox dauern, und beim Schnellladen an speziellen Gleichstrom-Ladestationen mit 40 Kilowatt ist die Batterie schon in 30 Minuten zu 80 Prozent geladen. Damit lässt sich leben.