Nicht mehr Punktelieferant der Liga
„Das war heute eine hart umkämpfte Partie. Das Ergebnis spiegelt in meinen Augen den Spielverlauf nicht unbedingt wider. Auch wir hatten unsere Chancen und haben heute einmal mehr unter Beweis gestellt, dass Jena die Rolle des leicht zu schlagenden Punktelieferanten längst abgelegt hat und wir auch mit Teams wie Frankfurt mithalten können. Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken“, haderte Geschäftsführer Kai-Uwe Hirsch nach der Niederlage in Mainhattan mit den vergebenen Möglichkeiten seines FF USV.
Nach 13 Minuten alle vier Tore
Wäre da nicht diese immer und immer wieder auftretende Anfälligkeit der Saalestädterinnen in den Anfangsminuten, die in Frankfurt das Spiel entschied. Denn – nach 13 Minuten waren alle vier Tore der Partie in Sack und Tüten, wie sich am Ende herausstellen sollte. Und Jena erholte sich von diesen drei Gegentreffern in der ersten Viertelstunde nicht wirklich. Den ersten Dolchstoß setzte Peggy Kuznik nach vier Minuten. Eine Hereingabe von rechts köpfte die am kurzen Pfosten sträflich frei stehende Defensivkraft des 1. FFC zum 1:0 in die Maschen. Allerdings zeigte Jena wenig später Hoffnung machende Lebenszeichen.
Mit den Haarspitzen verlängert
Ria Percival brachte einen Freistoß von halblinks gefühlvoll in den Strafraum, Abby Erceg „verlängerte“ mit den Haarspitzen das Leder zum Ausgleich in die lange Ecke. Im Gegenzug setzte Celia Sasic den Ball von Höhe des Elfmeterpunktes an die Latte. Erfolgreicher im Abschluss präsentierte sich dann Kerstin Garefrekes. Erneut nach einer Eingabe von rechts, die Frankfurts Urgestein aus Nahdistanz zum 2:1 nur einschieben musste. Jena sah sich auch im Anschluss mächtig unter Druck. Als Simone Laudehr nach einem Angriff über links den Ball nach innen passte, rutsche Célia Sasic mit langem Bein in die Hereingabe: 3:1.
Gelbe Karten für Sasic und Alushi
Von da an zeigte sich Jena präsenter und kam endlich besser ins Spiel. Die Abwehr stand sicherer, die Räume wurden enger gemacht. Frankfurt blieb zwar gefährlich, aber meist nur mit schnellen Gegenstößen. Die Gäste suchten ihr Glück mit flüssigen Kombinationen, die von Frankfurter Seite des öfteren nur durch Fouls unterbunden werden konnten. Gelbe Karten für Célia Sasic und Fatmire Alushi waren die logische Konsequenz. Kurz vor der Halbzeit wackelte der Zwei-Tore-Vorsprung der Gastgeberinnen. Carolin Schiewe bekam im Strafraum das Leder von Ria Percival perfekt aufgelegt, Jenas Nummer 33 hämmerte den Ball aber über die Latte
Stenia Michel entschärfte einen Hammer
Frankfurt verstärkte direkt nach Wiederanpfiff die Offensivbemühungen. Einem Kopfballtor von Sasic verweigerte das aufmerksame Schiedsrichtergespann wegen Abseitsposition zu Recht die Anerkennung. In der Folge waren es die Gäste, die dem Spiel öfters ihren Stempel aufdrücken konnten. Christina Julien setzte mit einem Schuss von halbrechts ein erstes Achtungszeichen. Bei Frankfurter Vorstößen zeigte sich Stenia Michel immer auf Höhe des Geschehens und hielt, was zu halten war. Mitte der zweiten Hälfte ging nach einem straffen Distanzschuss von Julia Arnold ein Raunen durch die Reihen, bevor auch Frankfurt nochmals zu aussichtsreichen Möglichkeiten kam. Bianca Schmidt verzog von halbrechts, die gerade eingewechselte Kozue Ando setzte einen Versuch aus Nahdistanz an den Außenpfosten und die sichere Stenia Michel entschärfte kurz vor dem Ende einen Hammer von Dzsenifer Maroszan.
So spielten sie im Frankfurter Stadion am Brentanobad:
FFC Frankfurt vs. FF USV Jena 3:1 (3:1)
1. FFC Frankfurt: D. Schumann – S. Bartusiak; S. Laudehr; B. Schmidt; P. Kuznik; M. Behringer; K. Garefrekes; A. Crnogorcevic (86. A.Tanaka) ; F. Alushi (76. K. Ando); C. Sasic (88. B. Peter); D. Marozsan – Trainer Colin Bell
FF USV Jena: S. Michel – A. Erceg; L. Brosius; C. Schiewe; J. Arnold; S. Löser (73. S. Treml); V. Müller; I. Landeka; A. Hearn; R. Percival; C. Julien (82. L. Lagaris) – Trainer Daniel Kraus
Tore: 1:0 (4.) P. Kuznik; 1:1 (7.) A. Erceg; 2:1 (10.) K. Garefrekes; 3:1 (13.) S. Sasic
Schiedsrichterin: Christina Biehl
Zuschauer: 1530