Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin warnt vor der Epidemie Gefäßverkalkung, mit Folgen vom Beininfarkt bis zum Schlaganfall. Jedes Jahr erleiden 250 000 Menschen in Deutschland einen Gehirnschlag. Als besonders gefährliche Ursache stellen die Mediziner falsche Ernährung und Fettleibigkeit bei Kindern fest. 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen in Deutschland sind zu dick, sechs Prozent sogar fettleibig. Davon droht Arteriosklerose. Erste Schäden im Kindesalter bergen die Gefahr eines späteren Herzinfarkts. Sie sind heilbar durch gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und den Verzicht auf Zigaretten. »Sogar für langjährige Raucher lohnt sich das Aufhören,» rät Professor Dr. med. Giovanni Torsello, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Münster. Schlimmer noch: das höchste Risiko, binnen zehn Jahren einen tödlichen Herzinfarkt zu erleiden, haben 60-jährige Männer, die rauchen und deren Blutdruck zu hoch ist. Besonders gefährdet sind Diabetiker. Sie sind für verengte Beingefässe anfällig, was sogar zu einer Amputation führen kann. Klare Empfehlung: Menschen ab 60 sollen regelmäßig Ultraschalluntersuchungen der Gefäße machen lassen, besonders der Halsschlagader. Denn Politiker und Krankenkassen machen sich »Sorgen« um steigende Kosten für Vorsorge und Rettung der Patienten.
Wo aber bleibt das Rezept der Doktoren gegen Arbeitslosigkeit und Armut, Hartz IV, Leiharbeit und Lohndumping? Ein Viertel der deutschen Kinder ist arm. Wer gibt ihnen Frühstück mit in die Schule, wer kostenloses Schulessen, wer genug Obst und Milch? Wie lange muss da noch geforscht werden?