Was zuerst auffällt am neuen Forester, den es zu Preisen ab 28 900 Euro zu kaufen gibt: Er ist moderner gestylt und leicht gewachsen. An Länge hat er um 3,5 Zentimeter auf jetzt 4,60 Meter und an Breite um zwei Zentimeter auf 1,80 Meter zugelegt. An Höhe hat er zwei Zentimeter und beim Radstand 2,5 Zentimeter gewonnen. Damit haben sich vor allem die Platzverhältnisse im Fond weiter verbessert.
Weit öffnet die nun serienmäßig elektrische Klappe zum Gepäckraum, der jetzt 505 Liter fasst – das sind 55 Liter mehr als bisher. Bei umgelegter Rücksitzbank-Lehne vergrößert sich das Volumen auf bis zu 1564 Liter. Per Memoryfunktion lässt sich der Öffnungswinkel der Heckklappe auch begrenzen, etwa für das Be- und Entladen in der Garage.
Um im Gelände noch souveräner agieren zu können, wurde die Bodenfreiheit des Forester auf 22 Zentimeter erhöht. Wie bisher, wird die Motorkraft in jedem Falle über den symmetrischen Allradantrieb permanent an alle vier Räder geleitet. Das Drehmoment wird dabei intelligent – je nach Traktion – zwischen den Achsen verteilt. Neu ist das zuschaltbare Fahrprogramm X-Mode, das bis 40 km/h aktiv ist. Damit werden die Leistungsentfaltung, die Bremseingriffe und die Sperrwirkung des mittleren Differenzials zur Traktionsverbesserung auf schwierigem Untergrund angepasst. Bis Tempo 20 ist zudem ein Bremsassistent für Bergabfahrten aktiv.
Auch in vierter Auflage arbeiten unter der Haube des Fünftürers traditionell Boxermotoren – zwei Benziner und ein Diesel. Basis-Benziner ist der schon bekannte, aber überarbeitete 2,0-Liter-Vierzylinder, der den Waldläufer schon angemessen auf Trab bringt. Die 110 kW/150 PS reichen aus, um das rund 1,5 Tonnen schwere Gerät auf eine Spitze von 190 km/h zu treiben. Deutlich mehr Durchzugsvermögen durch eine Zusatzbeatmung per Turbo bietet der neue 2,0-Liter-Twin-Scroll-Turbo-Direkteinspritzer mit 177 kW/240 PS.
Für die Diesel-Freunde ist wieder ein Selbstzünder-Boxer verfügbar, der auch schon im Vorgänger lief. Allerdings ist das Common-Rail-Aggregat weiter optimiert worden. Der Motor leistet 108 kW/147 PS und bietet mit 350 Nm ein ebenso großes maximales Drehmoment wie der Turbo-Benziner. Doch er verbraucht auf 100 Kilometern fast drei Liter Kraftstoff weniger als dieser. Bei den Fahrleistungen muss er sich auch nicht verstecken: Er schafft Tempo 190 und beschleunigt in 10,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.
An dieser Stelle ein paar Worte mehr zu diesem Selbstzünder, der etwas ganz Besonderes ist: Es ist weltweit der erste Serien-Diesel, der nach dem Boxer-Prinzip arbeitet. Boxermotoren tragen durch ihren flachen Aufbau zu einem niedrigen Schwerpunkt bei. Das verbessert das Handling des Fahrzeugs, zudem arbeiten sie vibrationsarm. Bekanntlich hatte Subaru bis 2008 nur auf der Benziner-Schiene Boxer laufen. Doch immer mehr Kunden, vor allem in Europa, verlangten einen Diesel. Doch Subaru wollte nicht irgendeinen Diesel anbieten, sondern schon wegen des symmetrischen Allradantriebs bei liegenden Zylindern bleiben. Schließlich ist es dem Hersteller gelungen, einem Motor mit diesem Bauprinzip eine Selbstzündung einzupflanzen.
Im Durchschnitt gibt sich der Boxer-Diesel nach Angaben von Subaru mit 5,9 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer zufrieden. In der Praxis lässt sich dieser Wert sogar annähernd erreichen – bei softer Fahrweise. Doch das geht nicht immer, und das will man auch nicht immer. So ist schon eher mit acht Litern pro 100 Kilometer zu rechnen, doch das geht angesichts des Fahrzeuggewichts und des Allradantriebs in Ordnung. Diesel-Partikelfilter und eine Abgasrückführung gehören zur Serienausstattung.
In der Praxis überzeugte der Motor durch Drehfreude und Laufruhe. Nur beim Kaltstart weist ein leichtes Nageln auf sein Funktionsprinzip hin. Das ist zu verschmerzen, angesichts des tadellosen Fahrverhaltens. Zu Preisen ab 31 200 Euro lässt sich dieses Erlebnis auskosten – so viel ist für den Forester mit Dieseltrieb zu zahlen.