Nach einem Schulausflug zur Monster AG steht für den kleinen Mike Glotzkowski fest, dass er auch mal ein großer Schrecker werden will. Das Mike von Natur aus nicht schrecklich ist, macht er mit viel Enthusiasmus und Eifer wett. So schafft er es tatsächlich auf die Monster Uni, wo er sich in Schreckologie einschreibt. Einer seiner Mitstudenten ist James P. „Sulley“ Sullivan, ein Naturtalent in Sachen Erschrecken. Kein Wunder, kommt er doch aus einer Familie legendärer Schrecker. Sulley ist allerdings so faul wie Mike fleißig ist und so ist man sich von Anfang an nicht grün. Es kommt, wie es kommen muss: nach einem Streit fliegen beide aus dem Studiengang. Doch es gibt einen Weg zurück: die Schreckspiele der Monster Uni müssen gewonnen werden. Der Haken: es dürfen nur Teams teilnehmen. Mike und Sulley müssen sich zusammenraufen und sich mit den Schreckversagern der Studentenverbindung Omega Kreischma zusammenraufen – oder es droht eine trübe Zukunft in der Herstellung von Schreikanistern!
Der Nachfolger von Die Monster AG ist eigentlich dessen Vorgeschichte, das Sequel ist also das Prequel, aber Pixar ist schon immer eigene Wege gegangen. Die Idee, die Geschichte auf dem Unicampus spielen zu lassen, stellt sich als eine gute heraus, da sich dieser vorzüglich als Spielplatz verrückter Gestalten eignet. Darunter finden sich alte Bekannte wie Randy Boggs (die fiese lila Echse) oder neue Freunde wie Squishy und Art. Kinder – und nicht nur die – werden die neuen Figuren lieben und die älteren Semester im Kino werden sich das Lachen beim Anblick des Kunststudenten, bei New Age angehauchten Sprüchen oder dem Spätstudenten nicht verkneifen können. Bei den Auftritten Dekanin Hardscrabbles wird jedoch jedem mulmig – das Visual Design- und das Sound Designteam haben eine Figur auf die Leinwand gebracht, bei der man nicht für den Bruchteil einer Sekunde daran zweifelt, dass sie eine Uni voller Monster leitet.
Die Monster Uni steckt voller liebevoller Details und man bräuchte monstermäßige zehn Augen um alles entdecken zu können. Das Tollste daran ist, dass für jedes Alter etwas dabei ist. Es einen Kinderfilm zu nennen, würde ihm Unrecht tun – es ist einfach ein guter Film, der von jedem gesehen werden kann. Erfreulich ist auch wieder einmal, dass es sich Pixar nicht leicht macht und genauso auf eine gute Geschichte, wie auf die herausragende Technik achtet.
Obwohl wir dank Die Monster AG wissen, dass Mike und Sulley die besten Monsterfreunde werden, ist Die Monster Uni trotzdem spannend, mitreißend und sehr unterhaltsam. Vielleicht ist sie nicht ganz so originell, aber das macht dem Spaß keinen Abbruch. Apropos Spaß und Abbruch – wenn der Abspann läuft: sitzen bleiben, denn nachdem der Spaß rum ist, wird’s noch einmal richtig lustig! Also, ab ins Kino und die gar nicht schrecklichen Helden anfeuern: Gib mir ein O! Gib mir ein K! Omega Kreischma!
Die Monster Uni (USA, 2013); OT: Monsters University; Filmlänge: 104 min; Regisseur: Dan Scanlon; Stimmen: Ija Richter, Elyas M’Barek; Manuel Neuer; Axel Stein; FSK: ab 0 Jahren; Kinostart: 20. Juni 2013 (Deutschland).